Achtes Kapitel. Kaiser Maximilians Zeit und der Banernkrieg. Man stellt sich vor, es wären ausschließlich die Herren und Ritter gewesen, welche in dem febdereichen Mittelalter die deutschen Gauen belästigt hätten, aber auch die Städte beherbergten unruhige Elemente genug, immer bereit, den Frieden zu stören und mancher kleine Krieg war entstanden, weil die steifen Rathsherren dem Drange einer kriegslustigen Volksbewegung nicht widerstehen konnten. Da zogen die Zünfte mit ihren Fahnen hinaus, der Schützenmeister mußte die Kanonen der Stadt herbeischaffen und dann ging es lustig zur Belagerung von Burgen, deren Herren oftmals zwar durch schwere Schädigung, nicht viel seltener aber auch bles durch eine unvor- sichtige Rede den Zorn des beweglichen Volks in der Stadt erregt hatten. Besonders seit dem Aufkommen der schweren Geschütze, denen die Burgmauern nicht mehr zu trotzen vermochten, steigerte sich die Kamxflust der Bürger, denn alle diese wohlhabenden Städte hatten ihre tüchtige Artillerie, während ein Ritter schon sehr reich sein mußte, wenn er eine Anzahl ven guten Büchsen seinen Leuten zur Verthei- digung geben wellte. Welch unerschöpflicher Quell von Streit und Kampflust sprudelte in diesen stets sich erneuenden Zünften; da haben die Bäcker in Straßlurg ihren Tanzsaal mit greßen Bildern von dem Kriegszug und der Zerstörung der überaus festen Burg von Wasselnheim schmücken lassen. Unter vielen andern Sprüchen