Vorwort. In meinen „Kriegserinnerungen“ habe ich die Ereignisse des Welt- krieges, soweit sie mit des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg und meinem Namen verbunden sind, im Zusammenhang geschildert. Ich faßte schon damals den Entschluß, hierzu Urkunden zu veröffentlichen, um das Verständnis für das Denken und Wirken der Obersten Heeres- leitung und ihr Arbeitsgebiet und für die Zusammenarbeit mit dem Reichskanzler zu vertiefen und das, was ich in den Erinnerungen gesagt hatte, aktenmäßig zu belegen. Was ich hier gebe, sind nur wertvolle Einzelstücke vorhandenen Quellenmaterials. Vieles ist s. Zt. auch in mündlichen Verhandlungen festgelegt, die sich aber stets in gleichen Gedankengängen bewegt haben, wie sie in den schriftlichen Ausführungen zutage treten. Aus meinem Arbeitsgebiet als Chef der Aufmarsch-Abteilung des Großen Generalstabes habe ich in den Abschnitt I Schreiben ausgenommen, um zu zeigen, wie sorgfältig der Generalstab bemüht war, die Wehrmacht des Deutschen Reiches auszubauen, um den drohenden Krieg militärisch bestehen zu können. Die Wiedergabe von diplomatischen Schriftstücken, obwohl sie großenteils bereits bekannt sind, bezweckt, dem Deutschen immer wieder zu zeigen, daß ein Verständigungsfrieden nicht zu erlangen war und — wie wenig die Oberste Heeresleitung von der Reichsleitung unterrichtet wurde. Die Herausgabe des amtlichen Weißbuches „Vorgeschichte des Waffenstillstandes“ Ende Juli 1919 hatte mich veranlaßt, hierzu in drei Heften: „Das Scheitern der neutralen Friedensvermittlung, AugustSep- tember 1918“, „Das Friedens= und Waffenstillstandsangebot“ und „Das Verschieben der Verantwortlichkeit“ Stellung zu nehmen und mit der Veröffentlichung von einzelnen Urkunden unverzüglich zu beginnen. Sie sind auch im vorliegenden Werke wieder verwertet worden.