202 VII. Landwirtschaft 6. Thef des Generalstabes des Feldheeres. Gr. H. Qu., den 21. 4. 1917. 1I Nr. 53 076 op. An den Reichskanzler. Der Herr Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten hat mir Abschrift seines Schreibens vom 17. 4. I. A. 1. 1126 gesandt. Die Aus- führungen zeigen, daß durch Ressortschwierigkeiten und Mangel an Ver- ständnis einzelner Stellen für die wichtige Frage der Ersatzfuttermittel- beschaffung ganz wesentliche Verzögerungen eingetreten sind, die um so bedenklicher sind, als die Frage von äußerster Dringlichkeit und Bedeutung für unsere Ernährungslage ist. Ich halte, damit nunmehr ganze Arbeit gemacht werden kann, die Vorschläge des Herrn Landwirtschaftsministers für die richtigen und bitte Euer Exzellenz, baldigst zu veranlassen, daß der Kriegsausschuß für Ersatz- futter unter Fortfall der Aufsichtsbefugnisse des K. E. A. dem Kriegsamt unterstellt wird. Zu Erwägungen über eine etwaige andere Organisation haben wir meines Erachtens nicht die Zeit mehr. Daß der Reichsfutter- mittelstelle der erstrebte Einfluß auf die Ersatzfuttermittelfrage nicht zu- gestanden wird, halte ich nach der Lage und den Vorgängen für selbstver- ständlich. gez. v. Hindenburg. 7. Chef des Generalstabes des Feldheeres. Gr. H. Qu., den 21. 5. 1918. 1I1 Nr. 86 811 op. U. R. Oberost. Anliegende Niederschrift der 38. Sitzung über Düngerangelegenheiten zur Kenntnis. Aus ihr (S. 4/5 und 8/9) geht hervor, welch große Be- deutung die Erhöhung der Belieferung der deutschen Landwirtschaft gerade mit Phosphaten hat. Dabei wird der Phosphatbedarf gegenüber dem früheren Friedensbedarf noch wesentlich mit der erhöhten Stickftofflieferung steigen. Erst wenn es uns gelingt, sowohl mehr Stickstoff wie Phosphor an die Landwirtschaft zu geben, werden wir vom Auslande unabhängiger werden. Ich bitte, den Bericht auch der Heeresgruppe Eichhorn und dem A. O. K. 8 zukommen zu lassen und sie dabei erneut auf die Bedeutung der Ausnutzung der südrussischen und Rigaer Phosphatlager hinzuweisen. I. A.: gez. Ludendorff.