156 99. Der Derfflinger. Der Derfflinger war ein Schneidergeselll Doch nimmer ließ es ihn ruhn; Er dachte an Andres, als Nadel und Ell': „Was aber, was soll ich thun?“ Da kam er beim Wandern die Kreuz und Quer Zum Fährmann bei Tangermünd; Hinüber wollt' er, sein Beutel war leer. „„Lump, zahle, sonst pack' dich geschwind 1““ — „Ihr nehmt doch dort die Kerle mit, Es bezahlt euch ja keiner nicht.“ — „„Das sind auch keine Schneider nit, Sind Kriegsleut', Respekt, du Wicht!“““ Die Lippen biß er, verhöhnt blieb er stehn Und brummte grimmig für sich: „Ihr Schufte, das soll mir nicht zweimal geschehn! Ich zeig's, was sich schickt für mich.“ Da ward er ein rascher Reitersmann, Zum Teufel schmiß er die Ell, Dafür packt er 'nen Degen an, Den schwang er gewichtig und schnell. Bald hat er ein Regiment kommandirt, Zuletzt ward er Feldmarschall; Da hat ihn kein Fährmann mehr abgeführt, Sie respektirten ihn alll. Ein Hort den Soldaten, ein Teufel im Streit, Wie maß er der Schwedischen Heer' Bei Fehrbellin die Läng' und die Breit'! Die eiserne Elle war schwer.