237 Da war ein Loch im Sacke, Herr Seydlitz brach heraus Mit seinen Eisenreitern, wie Donnersturmgebraus. „Wir laufen ja von selber, haut nicht so grimmig drein, Ach wären mir erst zu Hause weit hinterm grünen Rhein! Noch war ein Loch im Sacke, daraus die Artill'rie Kartätschen und Paßkugeln dem Feind in's Antlitz spie. Da regnet's glühend Eisen, da hagelt's heißes Blei. „Das ist ein schlechtes Frühstück, ich bleibe nicht dabei!“ Da ließen den Sack sie fallen und machten die Beine lang, Voran weit über die Felder Marschall Soubise sprang; Und Wagen und Kanonen und Flinten ohne Zahl, Die blieben auf dem Felde zurück als Siegesmahl. Das war ein lustig Jagen bei Roßbach auf dem Plan, Da wollten die Franzosen den alten Fritzen fahn; Da ward der Hund zum Hasen, der Hase lief zum Rhein, Und lustig scholl das Hussah der Preußen hinterdrein. Seippel. 161. Schlacht bei Leuthen, am 5. Dezember 1757. Da ging es herrlich her, zu ganzen Bataillonen Ergab sich Oestreichs Heer, mit Fahnen und Kanonen. Karl Simrock. Dorch den glorreichen Sieg bei Roßbach hatte sich Friedrich vor- läuftg der Franzosen entledigt; doch auf Ruhe durfkte er nicht hoffen; noch schlimmere Feinde dräuten; gar betrübende Nachrichten trafen in Schlesien ein. Dort hatten seine Generale schweres Unglück gehabt. Winterfeld, sein Liebling, war im Kampfe gefallen; schmerzlich wurde er vom Könige beweint. Der Herzog von Bevern war bei Breslau geschlagen und zum Gefangenen gemacht worden. Die Festung Schweidnitz