Diese „mit großem Fleiß und feinem Derständniß" heraus- gegebene Hammlung erzgebirgischer Bolkslieber ist der erste Dersuch, das Dolkslied, soweit es auch im Erzgebirge im Munde alter, wie junger Leute und in dem der Kinder noch lebt, zu sammeln und zu ordnen. Snnächst kommen Tieber und Bal- laben, dann Solbakenlieder, die manches Meue und Interessante aufweisen, darunter gewiß für viele überraschende Gedichte aus dem Rriege 18760/71, die ganz zweifellos aus Soldatenkreisen stammen; dann folgen die Tschumperliebeln ein Seitenstück zu den sogenannten Schnadahüpfeln. Den Schluß bilden Rinder- lieder und Spiele, Zählveime und Ahnliches in reicher Auswahl. Schon wegen dieser letzten Abtheilung sei das Bändchen der besonderen Beachkung der Tehverwelk empfohlen. „Für den Freund vaterländischer Sprache, für den, der das Dolk in seinem Innersten, in seinem Herzen belauschen möchte, ist die Samm- lung von bedeutendem Werth.“ Bei dem jetzt von mir so billig gestellten Hreise sollte das auch von der Kritik auf's Wärmste und Anerkennendste begrüßte Büchlein namentlich in keiner Schul= und Bolksbibliothek fehlen.