— 16 — festen Entschlusses legte er in Gegenwart der ganzen Versammlung sein Schwert und seine Rüstung ab. Nach kurzer Zeit waren die weiteren Regierungsangelegenheiten geordnet, Markgraf Konrad der Große zog sich nun wirklich von allen weltlichen Angelegenheiten zurück und begab sich in das Augustiner- kloster auf dem Petersberge. Am 30. November 1156 versammelten sich in den Räumen dieses Klosters viele Große der Meißner Mark- grafschaft. Dieser Tag galt einer eigenthümlichen, aber höchst wichtigen Handlung. Konrad ließ sich in den Mönchsorden der Augustiner auf- nehmen. Unter feierlichen Gebräuchen vollzog sein Neffe, der Erz- bischof von Magdeburg, diese Handlung. Sämmtliche Anwesende waren beim Anblick des fürstlichen Mönchs aufs tiefste ergriffen. Thränen füllten ihre Augen und Konrads Ausspruch: „Es ist Alles eitel!“ stand jedem als volle Wahrheit vor der Seele. Nur kurze Zeit erfreute sich Konrad der Ruhe des Klosterlebens. Nach 2 Monaten und 5 Tagen, und zwar den 5. Februar 1157, ging er ein zur ewigen seligen Ruhe. Seinem Wunsche gemäß wurde seine irdische Hülle an der Seite seiner Gattin beigesetzt. Schon seit 700 Jahren schläft Konrad in der nun verfallenen Grabesstätte. Seine Gebeine sind verwittert, aber sein Andenken bleibt in Sachsens Geschichte in Segen. An ihm ging das Wort der Schrift in Erfüllung: „Gott beweiset Gnade in tausend Glied.“ Das Haus Wettin grünt und blüht bis auf den heutigen Tag. Sachsens Fürsten im Königreiche und in den Herzogthümern sind Konrads Nachkommen. Wie in Konrads Leben gute und böse Zeiten wechselten, so hatten auch seine Nachkommen im Laufe der Jahrhunderte manchen mächtigen Sturm zu bestehen. Zwar hat dieser das Haus Wettin oft tief erschüttert, aber vernichten konnte er es nicht. Gott erhalte es bis in die fernsten Zeiten! 7. Otto der Peiche, 1156— 1190. Entdechung der SLilberbergwerke. Gründung Freibergs. Neue Münzen. Anbau des Erzgebirges. Messen. Weinbau. Otto's trüber Lebensabend. Konrads ältester Sohn, Otto, welcher später den Beinamen „der Reiche“ erhielt, folgte seinem Vater als Markgraf von Meißen. Der Sohn war dem Vater in der Sorge für des Landes Wohl ganz ähnlich, und da Otto sehr bald in den Besitz reicher Geldmittel gelangte, so wurde es ihm noch leichter, den Anbau des Landes fortzusetzen und den Wohlstand seiner Unterthanen zu heben. Unter seiner Regierung geschah nämlich eine außerordentlich wichtige Entdeckung. Bis jetzt hatte nur die Oberfläche der Erde dem Menschen ihre Gaben gespendet, auf einmal erhielt er auch aus dem Innern der Erde eine Fülle von