— 32 — traut. Zum Glück fiel dieser den beiden Brüdern Friedrich und Diezmann als Gefangener in die Hände und um wieder zur Frei— heit zu gelangen, mußte er eine Anzahl Städte an die Markgrafen zurückgeben. Plötzlich ereilte den Kaiser Adolph der Engel des Todes. Die deutschen Fürsten hatten nämlich einen anderen Kaiser gewählt. Um seine Krone zu retten, raffte Adolph ein Heer zusammen und eilte seinen Feinden entgegen. Bei Worms kam es zu einer Schlacht. Adolph wurde besiegt und verlor sogar sein Leben. Kaum hatte sein Statthalter im Meißnischen diese Kunde vernommen, so erfaßte Schrecken sein Herz. Er hatte kein Bleibens mehr und floh bei Nacht und Nebel davon. Unser Vaterland war von seinen Feinden gesäubert und Markgraf Friedrich nahm wieder in Besitz, was ihm gehörte. d) Kaiser Albrecht bedroht Meißen und Thüringen ebenfalls. e) Schlacht bei Lucka. Indes wurde dieses Glück sehr bald wieder von neuem bedroht und unser Vaterland von den Schrecken des Krieges abermals heim— gesucht. Was dem Kaiser Adolph nicht gelungen war, hoffte der neue Kaiser Albrecht mit besserem Glücke auszuführen. Dieser rüstete ein Heer aus, größer als zuvor. Oesterreicher und Böhmen, Bayern und Schwaben rückten heran, um, wie sie hofften, die Mark- grafen Friedrich und Diezmann mit einem Schlage zu vernichten. Die beiden Brüder erkannten die Gefahr. Jetzt galt es, alles auf- zubieten, um den Feind, wie er es verdient, empfindlich zu züchtigen. Friedrich und Diezmann eilten nach Leipzig und riefen ihre getreuen Ritter zusammen, welchen sich überdies noch eine Anzahl Bürger und Bauern aus den verschiedensten Gegenden des Landes anschlossen. Liebe zu ihrem Fürstenhause rief sie zu den Waffen, denn damals war der Landmann nicht zur Theilnahme an dem Kriege verpflichtet. Fremde Truppen zählte Friedrich sehr wenig; nur einige Hundert Ritter aus Braunschweig waren zur Hilfe herbeigeeilt. Dieses kleine Heer wollte einen Kampf mit einem Feinde auf- nehmen, der der Streiter so viele zählte; doch achtete das Häuflein des stolzen Feindes nicht, hoffend, der allmächtige Herr der Heer- scharen könne auch durch wenig viel ausrichten. Dieses Gottver- trauen, verbunden mit dem unerschütterlichsten Muthe, sollte ersetzen, was an der Zahl der Krieger fehlte. Der Feind hatte sich zwischen Pegau und Altenburg bei dem Städtchen Lucka aufgestellt. Hier suchten ihn die Markgrafen auf. Ehe sie ihr kleines Heer in Schlacht- ordnung aufstellten, mußten die Krieger noch einmal beichten und einer allgemeinen Messe beiwohnen. Jetzt umgürtete Friedrich seine