— 280 — 77. Zauwerke: Japanisches Yalais u. s. w., Zwinger, Frauenkirche, Verschönerung der Elbbrücke in Dresden.— Malerei: Malerakademie. — Kunstsammlungen. — Forderung der Wissenschaften. — Glänzende Foffeste. — Lurus: Carneval. Festlichkeiten bei Vermählung des Kurprinzen. TLustlager bei Beithain. Friedrich August hatte auf seinen Reisen seinen Sinn für pracht- volle Gebäude und für die Kunst überhaupt im hohen Grade aus- gebildet. Kaum war er zur Regierung gelangt, so gab er auch schon deutlich zu verstehen, welche Pläne er namentlich zur Verschönerung seiner Residenz im Sinne habe. Er verlangte nämlich ein genaues Verzeichniß aller in Dresden befindlichen hölzernen Wohnhäuser, er drang auf größere Reinhaltung der Straßen, auf Beleuchtung der- selben bei eintretender Nacht, auf Entfernung der ungemein großen Brunnen, welche zur Erleichterung des Verkehrs durch kleinere ersetzt werden mußten. Ganz besonders wendete er dem jetzigen Neustadt- Dresden seine Sorgfalt zu. Wer sich in diesem Stadttheile an- bauen wolle, sollte auf zehn Jahre von allen Abgaben befreit bleiben. Der Kurfürst selbst wollte sich hier einen prachtvollen Sommerpalast errichten und kaufte zu diesem Zwecke das japanische Palais, welches er umbauen ließ, dessen Bau aber unter ihm nicht vollendet wurde.) Um eine prachtvolle breite Straße (Königsstraße) zu gewinnen, ließ er die Kirche, heilige Dreikönigskirche, abbrechen und auf seine Kosten eine neue auf dem jetzigen Platze aufführen. — Unter ihm entstand ferner das Kadettenhaus und die ein großes Viereck bil- dende Kaserne. Auch der Name dieses Stadttheiles sollte mit seiner veränderten Gestalt übereinstimmen, weshalb ihn der Kurfürst (im Jahre 1732) Neustadt(-Dresden) nannte, während der auf der linken Elbseite gelegene Stadttheil von jetzt an Altstadt -Dresden) hieß. Dieser Stadttheil wurde keineswegs auf Kosten der Neustadt vernachlässigt. Zunächst sollte hier ein Palast entstehen, der an Pracht und Herrlichkeit alles zu überstrahlen bestimmt war. Der Kurfürst beabsichtigte, das Residenzschloß von Grund aus neu aufzuführen und hatte hierzu die damals ungeheure Summe von 24 Millionen Mark bestimmt. Wie großartig die von Friedrich August entworfenen Pläne waren, zeigt uns der prachtvolle Zwinger. Dieser von ihm nur zur Hälfte vollendete Bau war zum Vorhof des neuen Schlosses bestimmt, welches nach der Elbe zu emporsteigen und von da aus eine pracht- volle Freitreppe erhalten sollte. Bis auf den heutigen Tag blieb dieser beabsichtigte Neubau, mit Ausnahme des Zwingers, unausgeführt. *) Auf die Bestimmung dieses Palastes zu einem Museum kommen wir unter Friedrich August dem Gerechten zurück.