— 7 — „Nun, wen soll ich meinen?“ antwortete Bismarck. „Stahl meine ich, keinen anderen. Führer, Fahnenträger ist er, weil der Präsident Gerlach ') ihm zur Seite steht. Was meinen Sie, würde aus Stahl werden, wenn Gerlach (der Präsident) nicht neben ihm stände?“ Dann setzte er aus- einander, wie nahe Stahl schon oft daran gewesen wäre, auf gefährliche Bahnen zu geraten. „Ein Fels dagegen ist Ger- lach, auf den man sich in jeder Lage verlassen kann.““) Charlottenburg, den 3. Dezember 1851. Unterredung mit dem Generaladintanten von Gerlach, betreffend Bundesangelegen- heiten. # Bismarck: „Mit dem Bunde ist nichts zu machen, der befindet sich in den Händen Oesterreichs; wollte sich Preußen von Oesterreich trennen, so würde es kaum vier Stimmen *) Präsident Gerlach war es, der es zuerst ausspraß, Bismarck würde noch einmal der populärste Mann in Preußen werden. *“) Unterredung mit dem Minister Manteuffel d. d. Berlin 28. April 1851 über den Pietismus Kleist-Retzow's „jeder habe seine Fehler; einen ganz vortrefflichen und dabei ganz gottlosen Mann werde man schwerlich finden“. In den Aufzeichnungen Ludwig von Gerlach's Bd. II S. 124 Unterredung mit dem der preußischen Gesandtschaft in Frankfurt a. M. beigegebenen Justus von Gruner, betreffend den kalten Empfang Bismarcks seitens des österreichischen Präsidialgesandten Grafen Thun, und die schwarz-rot-goldene Fahne auf dem Dache des Bundespalais d. d. Frankfurt a. M. Mai 1851 nach der Darstellung Gruner's im Aprilheft 1901 der „Deutschen Revue“. Ich brauche kaum an das gespannte Verhältnis zu erinnern, welches später zwischen Bismarck und Gruner entstand. Es ist zu befürchten, daß das- selbe die Objektivität Gruner's bei Wiedergabe der Bismarckschen Gespräche beeinträchtigt hat. Diese Bemerkung gilt auch für die