232 Nr. 100. Gesetz vom 14. März 1881. Nr. 101. Reliktengesetz- Nr. 100. Gesetz, betreffend die Juständigkeit des Reichsgerichts für Streitfragen zwischen dem Senat und der Bürgerschaft der freien und Hansestadt Hamburg. vom 14. März 1881. (Rl. Nr. 6, S. 37; ausgeg. am 24. März 1881.) Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser. König von Preußen 2c. Z verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesraths und des Reichs- tags, wie folgt: Das Reichsgericht entscheidet in den vereinigten Civilsenaten die ihm durch Artikel 71 Ziffer 1 und Artikel 76 der Verfassung der freien und Hansestadt Hamburg vom 13. Oktober 1879 (Gesetz-Samml. der freien und Hansestadt Hamburg 1879 S. 353) zugewiesenen Streit- fragen zwischen dem Senat und der Bürgerschaft.#) Ins Urbundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. Gegeben Berlin, den 14. März 1881. (L. S.) Wilhelm. Fürst v. Bismarck. Nr. 101. Gesetz, betreffend die Fürsorge für die Wittwen und Waisen der Reichsbeamten der Civilverwaltung. vom 20. April 1881.) (Rl. Nr. 9, S. 85; ausgeg. am 2. Mai 1881.) Auszug. §. 1. Beamte der Civilverwaltung, welche Diensteinkommen oder Wartegeld aus der Reichskasse beziehen und welchen beim Eintritt der Voraussetzungen der Versetzung in den Ruhe- stand nach Erfüllung der erforderlichen Dienstzeit Pension aus der Reichskasse gebühren würde, sowie in den Ruhestand versetzte Beamte der Civilverwaltung, welche kraft gesetzlichen Anspruchs oder auf Grund des §. 39 des Reichsbeamtengesetzes vom 31. März 1873 (Reichs-Gesetzbl. S. 61) „) lebenslängliche Pension aus der Reichskasse beziehen, sind verpflichtet, Wittwen= und Waisengeldbeiträge zur Reichskasse zu entrichten.) Diese Verpflichtung erstreckt sich nicht auf solche Beamte, welche nur nebenamtlich im Reichsdienst angestellt sind. 1) Vgl. RV. Art. 76 Abs. 2 (oben S. 19). ç .pVDie Bestimmungen dieses Gesetzes sind durch V. vom 8. Juni 1881 (Rl. S. 117) mit einigen Maßgaben auf die Reichsbankbeamten ausgedehnt worden. Besondere Gesetze sind ergangen für die Hinterbliebenen der Angehörigen des Reichsheeres und der Kaiser- lichen Marine (R. v. 17. Juni 1887— Rl S. 237) und der Personen des Soldaten- standes vom Feldwebel abwärts (RG. vom 13. Juni 1895 — RGBl. S. 261). Beide Ge- setze sind geändert und ergänzt durch das RG. vom 17. Mai 1897 (Rl. S. 455) und durch EG. z. Be#B. Art. 49, 51, das erstgenannte durch das RG. vom 5. März 1888 (unten Nr. 119). — Bezüglich der Hinterbliebenen der elsaß-lothringischen Landesbeamten vgl. die Gesetze vom 24. und 25. Dez. 1873 (Ghl. f. Els.-Lothr. S. 515, 518), vom 21. Juni 1897 (ebenda S. 72), vom 7. März 1898 (ebenda S. 11), vom 26. Sept. 1899 (ebenda S. 113) 8 4. — Endlich ist das RG. vom 20. April 1881 durch VO. vom 9. August 1896 (s. unten Nr. 134) als auf die sog. Landesbeamten der Schutzgebiete anwendbar erklärt worden. In Helgoland ist es eingeführt lt. VO. vom 22. März 1891 (RGl. S. 21) Art. I Z. II, IV. „) Oben S. 131. Z *!) S. jetzt R. betr. den Erlaß der Wittwen= und Waisengeldbeiträge, vom 5. März 1888 (Cuten. Nr. 119). Durch dies Gesetz sind die im Folgenden ausgelassenen 88 bedeutungslos geworden.