Politische Verhältnisse in den ersten Monaten des Jahres 1745. 147 Es lãßt sich denken, daß die Königin, ihrer ganzen Gesinnung und Stellung nach, weder auf das eine noch auf das andere ein- gehen wollte. Ihr Gemahl schien ihr, als Coregent in den deutschen Erblanden, vollkommen befähigt, die kaiserliche Krone zu tragen. Dies und Aehnliches ward zurückgewiesen. Der Vertrag, zu dem man sich endlich, am 3. Mai, wirklich vereinigt hat, ist aber noch immer überaus weitaussehend. Man setzte darin drei verschiedene Grade des Unterliegens der preußischen Waffen und der Abtretungen fest, zu denen man den König Friedrich nöthigen wollte. In dem besten Falle hielt man es für möglich, das Herzogthum Magdeburg, in einem minder günstigen wenigstens den Saalkreis dieses Herzogthums für Sachsen zu gewinnen; in einem noch weniger den Wünschen entsprechenden wollte Sachsen sich mit Crossen, Zül- lichau, den KMusitzischen Lehen von Böhmen, wozu auch Storkow und Beeskow gehörten, begnügen, die dann, mit Schwiebus zusammen, eine sehr ansehnliche Vergrößerung ausgemacht und jene unmittelbare Verbindung mit Polen bewirkt hätten. Nur zu diesem Einen Zugeständniß, den Kreis Schwiebus ab- zweigen und an Sachsen kommen zu lassen, war die Königin zu bringen gewesen. Uebrigens aber müsse das ganze obere und niedere Schlesien, sowie die Grafschaft Glatz unter ihre Herrschaft zurück- kehren. Eines Falles, über welchen früher immer unterhandelt worden, daß man Schlesien überhaupt nicht erobern werde, gedachte man dies- mal nicht. So gewiß glaubte man sich des Sieges und des Ver- derbens des Königs. Was zu dieser Sicherheit vorzüglich beitrug, war die Beruhigung Baierns durch den Frieden zu Füßen, am 22. April . Es ist unleugbar, daß dieser Friede von einer Partei, die sich des Kurfürsten bemächtigt hatte, befördert worden ist, und gewiß hätte sich der alte Seckendorf, der den Krieg so lange geführt, nun nicht beeifern sollen, den Frieden zu unterhandeln. Das aber muß man auch zugestehen, daß Maximilian Joseph in einer hoffnungslosen vie durant, en réserrant pour etre cédées au roi de Pol. 4 cercles vz. Konigsgrutz, Bunzlau, Leutmeritz et Saatz, comme aussi la ville de Praguec. Man sieht nicht deutlich, wie der sächsischr Hof dahin gebracht wurde, seine Forderungen herabzustimmen. 1) Eine Vergleichung mit den Präliminarien von Füßen zeigt, daß diese Aussöhnungspunkte bei Hormayr, III, 264 eben die Grundlage derselben find. 10“