Regierungs-Blatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenatch. Nummer 5. Weimar. 23. März 1870. Wir Carl Alexander, von Gottes Gnaden Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, Landgraf in Thüringen, Markgraf zu Meißen, gefürsteter Graf zu Henneberg, Herr zu Blankenhayn, Neustadt und Tautenburg ##uo### Da das Verfahren, welches die Verordnung vom 1. Juni 1854 wegen Steuererlaß bei Hagelschaden vorschreibt, Weiterungen und Aufwände veranlaßt, welche vielfach außer Verhältniß zu den Beträgen des zu bewilligenden Steuer- erlasses stehen: so verordnen Wir, zugleich mit Rücksicht auf die den Landwirthen jetzt ausreichend gebotene Gelegenheit, ihre Erzeugnisse gegen Hagelschaden zu ver- sichern, wie folgt: « Die Verordnung vom 1. Juni 1854 (Reg.-Blatt S. 237 folg.) und der §. 60 der Verordnung vom 2. Juni 1854 (Reg.-Blatt S. 264) wer- den, soweit dieselben auf Steuererlasse wegen Hagelschaden sich beziehen, andurch aufgehoben. Gesuche um gänzlichen oder theilweisen Steuererlaß auch wegen erlitte- nen Hagelschadens sind, wie andere Steuererlaß--Gesuche, nach den Vorschrif- ten in den §§. 58, 59 der Verordnung vom 2. Juni 1854 (Reg.-Blatt S. 263), verbunden mit der Bekanntmachung vom 28. Oktober 1868 (Reg.-Blatt S. 391) zu behandeln und es ist denselben von Unserm Staats-Ministerium, Departement der Finanzen, nur, wenn im einzelnen Falle die Verhältnisse überhaupt einen Erlaß erheischen, stattzugeben. 5