72 Anzeige zu machen ist, oder mit Genehmigung der letzteren wegen Verkaufs des Holzes gestattet. Auch muß sich die Mannschaft bei Nacht in der Haltstation befinden oder der Aufseher der Station von dem Floßeigenthümer ermächtigt werden, im Fall eines ein- tretenden Hochwassers auf seine Kosten alle Sicherheitsmaßregeln zu treffen. 8. 19. Jeder Eigenthümer eines Floßes ist für den durch den Floß an Brücken, Wasser- werken, Ufern, Gütern, Wasserbauten und dergleichen durch irgend welche Uebertretung der den Flößern ertheilten Vorschriften, durch Nichtbeachtung des Wasserstands und durch jede sonstige Art von Unvorsichtigkeit und Fahrläßigkeit angerichteten Schaden verant- wortlich. 8. 20. Die Besitzer von Wasserwerken an dem Neckar sind verpflichtet, die Langholzflöße durch die Floßgassen durchzulassen und die Falle zu der Floßgasse so lange offen zu halten, bis der Floß die Stelle erreicht hat, wo der Kanal mit dem Fllusse sich ver- einigt und der ganze Floß wieder in die ordentliche Wasserbahn eingetreten ist. Verlangt der Floßführer von dem Werkbesitzer das Zustellen des Gewerbs-Kanals, was zugleich mit der Benachrichtigung von der Ankunft des Floßes (§. 22) geschehen muß, so hat das Zustellen durch den Werkbesitzer sofort zu erfolgen. Die etwaige Ent- richtung einer Zustellgebühr an die Werkbesitzer richtet sich nach den dießfalls geltenden besonderen Bestimmungen, und bezüglich der nur floßbaren Strecke der Neckarwasserstraße von Rottweil bis Cannstatt nach der Ministerialverfügung vom 29. Februar 1872 (Reg. Blatt S. 72). 8. 21. Der Werkbesitzer ist berechtigt, die Floßgasse mit einer verschließbaren Stellfalle zu versehen. Ein Schlüssel zu dieser Stellfalle wird von dem Werkbesitzer, oder, wenn die- ser zu entfernt wohnt, von einem näher wohnenden zuverläßigen Mann aufbewahrt, wel- chen, wenn sich die Betheiligten nicht verständigen, das Oberamt bestimmt. Ein anderer Schlüssel ist auf dem Rathhaus zu hinterlegen. §. 22. Der Führer eines Floßes ist verpflichtet, in angemessener Zeit vor der Ankunft des Floßes den betreffenden Werkbesitzer oder den sonstigen Verwahrer des Schlüssels der Stellfalle von der Ankunft des Floßes in Kenntniß zu setzen und zur Oeffnung der