252 2) Fleisch von Thieren, die an Milzbrand, Wuth, Rotz, Wurm oder Pockenseuch (vergl. §§. 8—11 der Ministerial-Verfügung vom 21. August 1879, betreffend das Klee meistereiwesen), ausgebreiteter Lungen= und Perlsucht oder an einer anderen mit Ent mischung und Zersetzung der Säfte verbundenen oder sehr langwierigen Krankheit ode au Trichinen (vergl. §. 17 der angeführten Ministerial-Verfügung), oder Finnen gelitte haben, ferner Fleisch von Thieren, die mit giftigen Stoffen behandelt wurden oder ere pirt sind. Dabei wird bemerkt, daß das in geringem Grade mit Finnen durchsetzte Fleise noch genießbar ist, wenn dasselbe gründlich gekocht wird. S. 7. In Gemeinden, in welchen von der Ortspolizei der Verkauf des Fleisches kranke Thiere, welches noch genießbar ist, und solchen Fleisches, das wegen seiner Minder werthigkeit zum Verkauf in den gewöhnlichen Verkaufslokalen sich nicht eignet, auf Grun' des §. 12 der Verfügung des K. Ministeriums des Innern vom 21. August 1879, be treffend die Beaufsichtigung des Verkehrs mit Fleisch, in besonders bestimmten Lokalei angeordnet wurde, ist bezüglich des noch genießbaren Fleisches zu unterscheiden zwischen 1) Fleisch erster, bester Beschaffenheit (bankwürdiges Fleisch) von gesunden im ge- hörigen Ernährungs= oder Mastungszustande befindlichen und im passenden Alter ge schlachteten Thieren und 2) minderwerthigem (nicht bankwürdigem) Fleisch von sehr alten oder allzujunge oder in dürftigem Ernährungszustande befindlichen Thieren oder von Thieren herrührend die an solchen örtlichen oder allgemeinen Krankheiten litten, bei welchen das Fleisch noc keine wesentlichen Veränderungen erlitten hat und welche nach einer von einem approbirter Thierarzte vorgenommenen Untersuchung und schriftlichen Bescheinigung das Fleisch nich ungenießbar oder für die Gesundheit des Menschen schädlich machen. 8. 8. Das Fleisch bester Qualität soll eine frische, hochrothe Farbe, einen angenehme Fleischgeruch haben und, wenn es erkaltet ist, die angebrachten Fingereindrücke bald wiede verlieren. Beim Befühlen und Durchschneiden muß es sich derb, elastisch zeigen un eine zarte Fleischfaser erkennen lassen. Fleisch von gut genährten und gemästeten Thieren ist von körnigem weißem Fett derart durchwachsen, daß Fleisch und Fett in richtigem Verhältnisse zu einander stehe