— 64 — K. 16. Kein Reichsbeamter darf ohne vorgängige Genehmigung der obersten Reichs- behörde ein Nebenamt oder eine Nebenbeschäftigung, mit welcher eine fortlau- fende Remuneration verbunden ist, übernehmen oder ein Gewerbe betreiben. Dieselbe Gemehmigung ist zu dem Eintritt eines Reichsbeamten in den Vorstand Verwaltungs= oder Aufsichtsrath einer jeden auf Erwerb gerichteten Gesellschaft erforderlich. Sie darf jedoch nicht ertheilt werden, sofern die Stelle mittelbar oder unmittelbar mit einer Remuneration verbunden ist. Die ertheilte Genehmigung ist jederzeit widerruflich. Auf Wahlkonsuln und einstweilen in den Ruhestand versetzte Beamte finden diese Bestimmungen keine Anwendung. KC. 17. Titel, Rang und Uniform der Reichsbeamten werden durch Kaiserliche Verordnung bestimmt. K 18 Die Höhe der den Reichsbeamten bei dienstlicher Beschäftigung außerhalb ihres Wohnortes zustehenden Tagegelder und Fuhrkosten, wleichen der Betrag der bei Versetzungen derselben zu vergütenden Umzugskosten, wird durch eine im Einvernehmen mit dem Bundesrathe zu erlassende Verordnung des Kaisers geregelt. i'i Auf die Rechtsverhältnisse der aktiven und der aus dem Dienste geschie- denen Reichsbeamten, über welche nicht durch Reichsgesetz Bestimmung getroffen ist, finden diejenigen gesetzlichen Vorschriften Anwendung, welche an ihren Wohn- orten für die aktiven, beziehungsweise für die aus dem Dienste geschiedenen Staatsbeamten gelten. Für diejenigen Reichsbeamten, deren Wohnort außerhalb der Bundesstaaten sich befindet, kommen hinsichtlich dieser Rechtsverhältnisse vor deutschen Behörden die gesetzlichen Bestimmungen ihres Heimathsstaates C. 21) und in Ermangelung eines solchen, die Vorschriften des preußischen Rechts zur Anwendung. Diejenigen Beguͤnstigungen, welche nach der Gesetgebung der einzelnen Bundesstaaten den Hinterbliebenen der Staatsbeamten hinsichtlich der Besteuerung der aus Staatsfonds oder aus öffentlichen Versorgungskassen denselben gewährten Pensionen, Unterstützungen oder sonsigen Zuwendungen zustehen, finden auch zu unsten der Hinterbliebenen von Reichsbeamten hinsichtlich der denselben aus Reichs= oder Staatsfonds oder aus öffentlichen Versorgungskassen zufließenden gleichartigen Bezüge Anwendung. Ingleichen stehen bezüglich: 1) der Mitwirkung bei der Siegelung des Nachlasses eines Reichsbeamten, 2) des Vorzugsrechts im Konkurse oder außerhalb desselben wegen der einem Reichsbeamten zur Last fallenden Defekte aus einer von demselben ge- führten Kassen- oder sonstigen Vermögensverwaltung