— 300 — des deutschen Zollgebiets in Freilagern (Freibezirken), in öffentlichen Zollnieder— lagen, in Privatlagern unter amtlichem Mitverschluß, oder in gemischten Privat— Transitlagern ohne amtlichen Mitverschluß, sowie in den deutschen Zollausschlüssen vorhanden, sind, werden ohne Nachweis der Abstammung aus Vertragsstaaten oder meistbegünstigten Ländern zur Entrichtung der für diese Waaren am 1. Februar 1892 in Kraft tretenden ermäßigten Lollsätze zugelassen. Die Bestände an ausländischen Weinen, welche nach amtlicher Feststellung am 1. Februar 1892 innerhalb des deutschen Jollgebiets in Freilagern (Frei- bezirken), in öffentlichen Zollniederlagen, in Privat-Theilungslagern unter amtlichem Mitverschluß, sowie in den deutschen Jollausschlüssen vorhanden sind, werden ohne Nachweis der Abstammung aus Vertragsstaaten oder meistbegünstigten Ländern zur Entrichtung des am 1. Februar 1892 in Kraft tretenden ermäßigten Zollsatzes zugelassen, jedoch mit der Beschränkung, daß den in den deutschen Freilagern (Freibezirken) und Zollausschlüssen am I. Februar 1892 ermittelten Mengen die Einführung zum ermäßigten Zollsatze nur bis zum I1. Juli 1892 zugestanden wird. Dieses Gesetz tritt mit dem Tage seiner Verkündigung in Kraft. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel. Gegeben Berlin, den 30. Januar 1892. (L. S.) Wilhelm. von Boetticher. (Nr. 1992.) Gesetz, betreffend die Anwendung der für die Einfuhr nach Deutschland vertrags- mäßig bestehenden Jollbefreiungen und Jollermäßigungen gegenüber den nicht meistbegünstigten Staaten. Vom 30. Januar 1892. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen 2c. verordnen im Namen des Reichs, nach erfolgter Zustimmung des Bundesraths und des Reichstags, was folgt: Der Bundesrath wird ermächtigt, vom 1. Februar 1892 ab die für die Einfuhr nach Deutschland vertragsmäßig bestehenden Lollbefreiungen und Zoll- ermäßigungen auch solchen Staaten, welche einen vertragsmäßigen Anspruch