— 403 — Anlage B. Anweisung für das Obduktionsverfahren bei ansteckenden Krankheiten der Hausthiere. I. Allgemeine Bestimmungen. §. 1. Die dem beamteten Thierarzte unter Mitwirkung der von dem Besitzer etwa zugezogenen Sachverständigen obliegenden Obduktionen sollen in Gegenwart des leitenden Beamten der Polizeibehörde oder eines von demselben beauftragten Beamten ausgeführt werden. §. 2. Die Obduktionen müssen in der Regel so schnell als möglich, bei Rotz und Tollwuth aber, wenn es angänglich ist, erst nach dem Erkalten der Kadaver vor- genommen werden. Die von dem Tode der Thiere bis zur Obduktion verstrichene Zeit ist im Protokolle zu erwähnen. §. 3. Die Sachverständigen haben dafür zu sorgen, daß die zur Verrichtung der Obduktion nothwendigen Sektionsinstrumente zur Stelle und im gehörigen Zu- stande sind. §. 4. Die Obduktionen sind an einem passenden Orte auszuführen. Die Polizei- behörde hat für die zur Ausführung der Obduktion etwa erforderliche Hülfsmann- schaft zu sorgen. II. Verfahren bei der Obduktion. §. 5. Die Obduktionen haben den Zweck, über den Ausbruch einer Seuche Ge- wißheit zu erlangen oder die Krankheit eines Thieres rücksichtlich der Entschädi- gungsleistung festzustellen. Die Obduzenten haben diesen Zweck beim Erheben des Befundes zu beachten und alle Mittel zur Erreichung dieses Zweckes zu erschöpfen. §. 6. Die Obduzenten haben die Verpflichtung, über alle Verhältnisse (den Krank- heitsverlauf und die an den Thieren beobachteten Krankheitserscheinungen),