— 621 — (3) Aus dem Frachtbriefe muss ersichtlich sein, ob der Russ sich in frisch geglühtem Zustande befindet oder nicht, anderenfalls wird er als frisch geglüht behandelt. XXIX. () Gemahlene oder Körnige Holzkohle wird nur verpackt zur Beförderung zugelassen. (i) Befindet sie sich in frisch geglühtem Zustande, So sind zur Verpackung zu verwenden: entweder a) luftdicht verschlossene Behälter aus starkem Eisenblech, oder b) luftdichte, aus mehrfachen Lagen sehr starken und steifen, ge- firnissten Pappdeckels gefertigte Fässer (sogenannte amerikanische Füsser), deren beide Enden mit eisernen Reifen versehen, deren Bodenstücke aus starkem, abgedrehtem Holze mittelst eiserner Holzschrauben an die eisernen Reife geschraubt und deren Fu- gen mit Papier- oder Leinwandstreifen sorgfältig verklebt sind. (3) Wird gemahlene oder körnige Holzkohle zum Transport auf- Legeben, So muss aus dem Frachtbriefe zu ersehen sein, ob sie sich in frisch geglühtem ustande befindet oder nicht. Fehlt im Frachtbrie.f eine solche Angabe, so wird ersteres angenommen und die Beförderung hnur in der vorgeschriebenen Verpackung zugelassen. XXX. () Die hochbeschwerten Cordonnet-, Souple-, Bourre de Soie und Chappe-Seiden in Strängen werden nur in Kisten zum Transporte zugelassen. Bei Kisten von mehr als 12 Centimeter innerer Höhe müssen die darin befindlichen einzelnen Lagen Seide durch 2 Centi- meter hohe Hohlräume von einander getrennt werden. Diese Hohlräume werden gebildet durch Holzroste, welche aus quadratischen Latten von 2 Centimeter Seite im Abstande von 2 Centimeter bestehen und durch zwei dünne Querleisten an den Enden verbunden sind. In den Seitenwänden der Kisten sind mindestens 1 Centimeter breite Löcher anzubringen, welche auf die Hohlräume zwischen den Latten gehen, so dass man mit einer Stange durch die Kiste hindurchfahren kann. Damit die Kistenlöcher nicht zugedeckt und dadurch unwirksam werden können, sind aussen an den Rand jeder Seite zwei Leisten anzunageln. () Wird Seide zum Transport aufgegeben, so muss aus dem Fracht- briefe zu ersehen sein, ob sie zu den vorbezeichneten Arten gehört oder nicht. Fehlt im Frachtbrief eine solche Angabe, so wird ersteres au- genommen und die Beförderung nur in der vorgeschriebenen Verpackung zugelassen. Reichs-Gesetzbl. 1899. 102