— 628 — 2. das Auspumpen des Bilge- und Ballastwassers während der Durchfahrt, 3. die Verunreinigung des Kanals mit Wasser, das zum Deckwaschen, Zeug- waschen oder zu sonstigen Reinigungszwecken benutzt worden ist. Den Schiffen kann erforderlichenfalls eine Gesundheitswache mitgegeben werden, welche die Durchführung der angeordneten Maßnahmen zu überwachen hat. 8 10. Hat ein Schiff einen oder mehrere Aussatzkranke an Bord, so ist dem Schiffe, falls sonst keine Bedenken vorliegen, die Durchfahrt durch den Kanal zu gestatten, wenn der Kapitän nach den Anordnungen des beamteten Arztes die Kranken an Bord absondert und während der Fahrt jeden Verkehr der Kranken mit dem Lande oder anderen Schiffen verhindert sowie dafür Sorge trägt, daß eine Verunreinigung des Kanal. oder Elbewassers durch undesinfizierte Krankheitsstoffe, von dem Kranken gebrauchte Verbände, schmutzige Wäsche und dergleichen verhütet wird. Wenn andere ansteckende Krankheiten, insbesondere Typhus, Ruhr oder ähnliche Krankheiten an Bord herrschen, bei denen von den Ausscheidungen der Kranken die Verunreinigung des Kanal-= oder Elbewassers mit ansteckenden Krankheitskeimen zu befürchten ist, kann die Kanalverwaltung nach Anhörung des beamteten Arztes alle Maßregeln treffen, die geeignet sind, die sich aus der Anwesenheit des Schiffes im Kanal oder auf der Elbe ergebenden Gefahren zu verhüten. Die Be- stimmungen dieser Bekanntmachung und § 20 der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 29. August 1907 finden hierbei entsprechende Anwendung. 8 11. Nach Beendigung der Untersuchung ist nach anliegendem Muster in doppelter Ausfertigung eine Bescheinigung auszustellen, aus welcher der Ausfall der Unter- S suchung, die ausgeführten gesundheitlichen Maßnahmen und die für die Weiterfahrt getroffenen Anordnungen ersichtlich sind. Die eine Ausfertigung ist unter Beifügung des einen ausgefüllten Fragebogens (§ 3) dem Kapitän auszuhändigen, nachdem er mit dem Inhalt der Bescheinigung bekannt gemacht ist und dies durch Unterschrift bestätigt hat. Die andere Ausfertigung und der andere Fragebogen sind zurückzu- behalten und aufzubewahren. II. Besondere Bestimmungen. A. Behandlung der Schiffe, die aus der Ostsee oder Nordsee kommen und nach einem Hafen (Lösch= oder Ladestelle) innerhalb des Kanals oder an der Elbe oder Kieler Föhrde fahren wollen. (Verfahren bei Cholera, Fleckfieber, Gelbfieber, Pest, Pocken.) 8 12. Soweit in der Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 29. August 1907 bie Ausschiffung von Kranken, Krankheitsverdächtigen, Ansteckungsverdächtigen oder Leichen vorgesehen ist, hat sie nach Benehmen mit der zuständigen Polizeibehörde bei Voßbrook oder Groden zu erfolgen.