VII. Die Religion der Jesuiten. ie Moralisten des Jesuitenordens leiten in ihren Lehren nicht nur zur Verletzung aller Moral, sondern sogar der Kirchen- gebote an, die sie doch nach dem aus- gesprochenen Zwecke ihrer Gesellschaft schützen sollten. Sowohl von der Heiligung der Sonn= und Festtage, als von der Verrichtung der christlichen Andachtsübungen und von der Befolgung der Fastengebote gestatten sie so viele Ausnahmen, daß diese Vorschriften in Wirklichkeit für sie gar nicht vorhanden sind! Escobar, Busembaum, Laymann, Tamburini u. a. lehren, daß es nicht nötig sei, der gesamten Messe beizu- wohnen, es genüge, einen Teil davon zu hören; es sei er- laubt, während der Messe zu plaudern, wenn man den Altar nicht aus dem Auge verliere; auch die Zerstreutheit während der heiligen Handlung genüge, wenn das Betragen im übrigen anständig sei, auch verfehle man den Zweck der Messe nicht, wenn man unter derselben schöne Frauen an- blicke oder gar verbrecherische Absichten hege. Bauny und Sanchez gestatten dem Priester, an demselben Tage, an welchem er eine Todsünde begangen, die Messe zu lesen. Gury gestattet ihm, mit einem Laien um den Ertrag von