— XXIIX — II dem ehemaligen Klosterhofe aber befindet sich jetzt der Bergfriedhof des am Fuße des Berges gelegenen Dorfes Oybin. „Droben bringt man sie zu Grabe, die sich freuten in dem Tal.“ 4. Das Zittauer Becken. In das Einbruchstal, das jetzt Zittauer Becken heißt, fluteten gewaltige Wassermassen und schwemmten Unmengen von Baumstämmen mit hinein. Darüber lagerte sich Schlamm, Sand und Geröll. So wurden die Stämme von der Luft abgeschlossen, und es bildeten sich große Braunkohlenlager. Heute fließt die Neiße durch dieses Becken. Sie kommt aus Böhmen. Bei Zittau macht sie eine scharfe Rechtsbiegung. Nach kurzem Lauf in Sachsen, wobei sie noch einen Teil der großen Lausitzer Granitplatte durchschneidet, geht sie nach Preußen und mündet später in die Oder als der einzige sächsische Fluß, der sein Wasser nicht der Elbe und der Nordsee zuführt. Bei Zittau fließt ihr aus genau entgegengesetzter Richtung die Mandau zu. 5. Zittau (37000 Einw.). Beide Flüsse haben oft Überschwemmungen ver- ursacht, und so ist viel fruchtbares Schwemmland hier abgesetzt worden. Darum ist in der Umgegend von Zittau viel Gartenbau zu finden. Man baut Ge- müse, Salat, Gurken, Kohl, zieht Blumen usw. Seine günstige Lage machte Zittau schon früh zu einer bedeutenden Handelsstadt. Hier vereinigten sich von Norden her die Straßen von Löbau und Görlitz, und es führten drei wichtige Straßen über die Grenze nach Süden. Heute ist es aber auch eine industriereiche Stadt; es treibt Maschinen= und Fahrradfabrikation, Spinnerei und Weberei. Infolge seines großen Wald- und Landbesitzes ist es eine der wohlhabendsten Städte Sachsens. 10. Das Lausitzer Berg= und Tiefland. 1. Lage. Nördlich vom Zittauer Gebirge und nordöstlich vom Elbsandstein- gebirge liegt das Lausitzer Bergland. Bei Pillnitz kommt es bis an die Elbe heran und begleitet diese dann bis unterhalb Meißen. Bei Kamenz ragt eine vorgeschobene Spitze des Gebirges bis in das Lausitzer Tiefland hinein, das sich dem Bergland im Norden anschließt. 2. Der Boclen. Die Grundlage bildet eine ungeheure Granitplatte, die von Süden nach Norden allmählich abfällt, wie auch der Lauf der Gewässer zeigt. Zur Eiszeit haben sich die großen nordischen Gletscher auch auf diese Platte hinaufgeschoben und haben eine dicke Decke fruchtbaren Lehmes darauf zurückgelassen, die freilich das Wasser an vielen Stellen wieder weggeschwemmt hat. Da aber auch der Granit bei völliger Verwitterung eine gute Ackererde gibt, so läßt sich denken, daß in der Lausitz der Ackerbau gut gedeihen muß. Am besten ist dies der Fall in der sogenannten Klosterpflege, dem Lande um Kloster Marienstern herum, wo der Boden aus einer dicken Lößschicht be- steht. Bei Kamenz, Elstra und Pulsnitz liegen reiche Lager des besten Tones. Hier ist darum die Töpferei zu Haus. Weniger gut ist das westlich und nördlich hiervon gelegene Gebiet weg- gekommen, da hier der Sand vorherrscht. Auch ihn hat das Nordlandseis zurückgelassen. Ehemals war er mit lehmigen und tonigen Bestandteilen gemischt, aber diese haben Wind und Wasser davongeführt. Heiden nennt man diese Gegenden. Von ihnen ist die bekannteste die Dresdner Heide (S. II). Hier stehen Kiefernwälder und darin Heidelbeeren und Heidekraut. Auf den mageren Feldern