Rhein= und Mainebene. 61 sammen 7000 Einw.). Am Einfluß der Nahe in den Rhein, zwischen die beiden Flüsse und den Rochusberg eingeklemmt, liegt Bingen, schon mitten in der Landschaft des Rhei- nischen Schiefergebirges. Ebenfalls römischen Ursprungs, an dem alten, noch heute wichtigen Übergang über die Nahe gelegen, ist es bemerkenswert als Station für die Rheinschiff- fahrt am Eingang des engsten und schwierigsten Teils der Rheinpassage, dem Binger Loch, als Sitz intensiven Wein- baus und Weinhandels, sowie einiger Tabakfabriken. Trotz- dem erhebt es sich nach seiner Einwohnerzahl (10 000) nicht über den Rang einer kleinen Kreisstadt. In der Mitte der Provinz finden sich nur wenig Orte von weiter reichender Bedeutung. Zwar gibt es eine größere Anzahl stattlicher und volkreicher Dörfer, von Städten ist jedoch nur noch Alzey zu erwähnen, im Tale der Selz gelegen und früher freie Reichs- stadt, woran noch Reste der Stadtmauer und ein stattliches, von den Franzosen zerstörtes, aber neuerdings teilweise wieder aufgebautes festes Schloß erinnern; jetzt nach Verkehr und Größe (7000 Einw.) nur ein Landstädtchen von lokaler Be- deutung. Rhein= und Mainebene. Von der Obercheinischen Tiefebene fällt nur der nördlichste, zwischen Odenwald und Rheinhessischem Hügelland gelegene Teil in den Rahmen unserer Betrachtung. Nach Osten und Westen wird sie scharf begrenzt durch die Steilabfälle der ge- nannten Landschaften, im Norden setzt sie sich kaum weniger deutlich an dem tertiären Hügelland ab, das dem Taunus vor- gelagert ist, nur nach Nordosten erstreckt sie noch einige Aus- läufer, die hier im Zusammenhang mit ihr betrachtet werden sollen. Das ist die Mainebene, die sich nördlich des Odenwalds zwischen dem Spessart, dem Vogelsberg und dem von Darm- stadt nördlich ziehenden, aus rotliegendem Gestein bestehenden