Friedliche Zeiten. 8 äußeren Verhältnisse des nunmehr kronprinzlichen Paares veränderten sich wesentlich durch die beiden Todesfälle. Morawetz ging in den Besitz der Kronprinzessin über. Es wurde 1858 an den Freiherrn Gudenus verkauft. Die Besitzerin trennte sich schweren Herzens von dem Heimatorte ihrer Jugendjahre, und nur finanzielle Rücksichten, sowie der Wunsch, in Sachsen eigenen Grund und Boden zu erwerben, ließen den Entschluß dazu reifen. Die Stände bewilligten dem Kronprinzen eine Apanage. Da das Grundstück auf der Langengasse zur Sekundogenitur ge- hörte und an Prinz Georg überging, bezog der Kronprinz für die Sommermonate das kleine Gartenpalais in der Ostraallee, welches einst sein Großvater Prinz Max bewohnt hatte. Es wurde im Frühjahre 1855 dahin übergesiedelt. Hofmarschall war im November 1854 Major von Zezschwitz geworden, ein sehr guter Administrator, aber ganzes Original mit ausgeprägtem Widerspruchsgeiste. Man mußte ihm gut sein, wenn auch sein Auftreten zuweilen ein etwas derbes war. Der Winter verlief sehr still. Die Kronprinzeß übernahm das Protektorat des Sächsischen Pestalozzivereins und erfüllte