— v — es die Flußläufe zu lieben. Denn an welchen Linien zieht es sich am tiefsten in die Berggegend hinein? So wollen wir das sächsische Tiefland auch im Anschluß an unsere wichtigsten Fluß- linien gliedern und ein Tiefland der Weißen Elster, der Mulde und der Elbe, der Schwarzen Elster, der Spree und der Neiße unterscheiden. Wieviele Tieflandsgebiete fallen davon nach Westsachsen, und welche sind es? Wieviele und welche aber nach Ostsachsen? Kannst du daher nicht die weitere Ubereinstimmung beider in einen neuen Satz fassen? In West= und Ostsachsen- breiten sich je drei Tiefländer aus: in jenem an der Weißen Elster, Mulde und Elbe, in diesem an der Schwarzen Elster, Spree und Neiße. Welche eigenartige Schönheit aber wird der Boden unseres Vaterlandes gerade dadurch gewinnen, daß die Hochlandsstufen von Tieflandszungen so vielfach durchbrochen werden? 6. Der reiche Wechsel aber, den die Bodenbildung Sachsens dadurch gewinut, daß Gebirge, Berge und Hügel ihn schwellen, breite Tieflandsflächen und schmale Tieflandsbänder ihn durchziehen, ladet uns von selbst zu einer Wanderung ein, die wir am Schlusse dieser Besprechung nach einer doppelten Richtung hin unternehmen, um einen Gesamtüberblick der Bodengliederung zu erhalten. Wir wandern zunächst in der Richtung unseres Breitenkreises aus dem Lansitzer Bergland in das Elbsandsteingebirge, steigen auf den Rücken des Erzgebirges hinauf und dann wieder zu den niederen Höhen des Elstergebirges hinab. Das ist eine fortgesetzte Hoch- landsreise im Süden Sachsens. Dann aber beginnen wir unsere zweite Wanderung in der Richtung der Längenkreise in der nördlichen Ebene Sachsens. Wir steigen zu den Hohburger Hügeln auf, durchziehen das nördliche Becken, wandern über die mittel- sächsischen Berge, steigen zu dem südlichen Becken nieder und er- klimmen endlich auf immer höher schwellenden Stufen das Erz- gebirge und seinen höchsten Gipfel, zu dessen Füßen wir dann den größten Teil unseres vaterländischen Bodens mit seiner schönen Gliederung überschanen — ein herzerhebender Anblick, der uns zu reiner Freude stimmt und unsere Lippen zu einem freundlichen Segensgruße für unser Vaterland öffnet! IV. Lehrgedicht: (Aus „Des Sachsenlandes Segen“ v. Mende.) 1. „Sei gegrüßt aus vollem Herzen, du mein schönes Sachsenland, Sei gegrüßt mit inn'gem Gruße, mein geliebtes Vaterland! 2. Mitten unter Deutschlands Gauen strahlst dn in bescheidnem Glanz, Eine lieblich schöne Blüte in der deutschen Länder Kranz. 3. Wie ein jedes echte Kleinod bist auch du, mein Sachsen, klein, Aber werte Schäte schließen deine eugen Grenzen ein. 1. Von den Gipfeln dunkler Berge, deiner Ströme Heimathaus, Breitet weit ins Flachgefilde sich ein Garten Gottes aus. Saufte Aumut, wilde Größe, alles, was den Blick erfreut, Ist in mannigsachem Wechsel über Sachsen ausgestrent.“" S#