dunklen Schoße der Gesteine. Da weckt es der fleißige Bergmann mit munterem Schlage aus dem Schlummer und fördert es an das Licht des Tages. Nun wird es mit prüfendem Blicke von dem wertlosen Gesteine gesondert, gewaschen und gehämmert, gemahlen und geschlämmt! Glutherde nehmen es auf, ihm die unholden oder nnedleren Geister auszutreiben, die ihm seiner Abstammung nach anhängen. Endlich wird ihm sogar noch das Gold entzogen, das es in kleinen Gaben den Hüttenleuten zum Danke für die Lebens- läuterung spendet. Angesichts solcher Wandlungen und Behandlungen lernen wir nicht bloß die Läuterung verstehen, der wir wohl auch im Leben unterworfen werden (Spr. Sal. 17, 3), sondern vor allem auch den Wert des edlen Metalles selbst und ebenso die Bedeutung der Bergmannsarbeit höher schätzen! Ihr sei daher der alte Gruß: „Glückauf!" gebracht. IV. Lehrdichtung: (Aus dem „Bergmannsgruß" von Döring.) „Glückauf, du holdes Sonnenlicht, sei innig mir gegrüßt! Der achtet deiner Strahlen nicht, der täglich sie genießt. Ich aber steige Tag für Tag hinab in tiesen Schacht, Wo bei des Fäustels munterm Schlag kein Sonnenstrahl mir lacht. Drum grüßt dich auch der Bergmann froh, steigt er zum Licht herauf, Kein ander Herz begrüßt dich so! Kein Mund ruft so: „Glückauf!“ 7. Die Hilberstädte des Erzgebirges. I. Lehrmittel: Karte von Sachsen. Gebauer, Bilder a. d. sächs. Berglande. Berlet, Wegweiser. M. v. Süßmilch, das Erzgebirge. Richter, Bilder für Schule und Haus. Gerlach, Freiberg. II. Lehrgang: 1. Freibergs Gründung. 2. Freibergs Aufschwung und Nall. 3. Freibergs Bedeutung als Bergstadt. 4. Schneeberg. 5. Annaberg. 6. Marienberg. · III. Lehrstunde: Heute wollen wir die Städte unseres Erzgebirges kennen zu lernen suchen, in denen die besprochenen Silberschätze seit alter Zeit abgebaunt wurden oder bis auf unsere Zeit noch gewonnen werden. Wir sprechen also von den Silberstädten im Erzgebirge. 1. Dort, wo der Münzbach nach der Freiberger Mulde fließt, zog sich seit alter Zeit eine Straße über das Gebirge, auf der Salz nach Böhmen geführt wurde. Als nun einst (1163), so berichtet die Sage, Fuhrleute aus dem fernen Harzgebirge mit salzbeladenen Wagen auf dem unebenen Gebirgswege langsam dahinfuhren, leuchtete ihnen aus den Geleisen des Weges eine bloßgelegte Erzstufe entgegen. Sie nahmen sie mit in ihre Heimat, wo sie als ein silberschweres Erz erkannt wurde. Nun zogen, angelockt durch den Silberreichtum des Bodens, Scharen von Bergleuten aus Niedersachsen herbei, schürften emsig in dem felsigen Boden nach den glückverheißenden