— 192 — Schlußzusammenfassung: Demnach bietet uns der heutige Ueberblick der Lausitz ein wechselndes Bild. Wechselvoll ist die Berg-, Fluß= und Teichumgrenzung; wechselvoll die Hebung und Senkung des Bodens; wechselvoll das Massen= und Schichtungsgestein des Grundes; wechselvoll die Bedentung der alten Erinnerungsstätten und wechselvoll auch die Bevölkerung in Abstammung und Lebensweise. IV. Lehrdichtung: (Aus „Allerlee aus der Aberlausitz“. Bautzen, Verlag von Rühl.) „Dos is dos Land, und froit ehr no, Und wu dr hikommt, hirt'r o“ Wie's im de Loite stiht? Glei iberall Mufsik, Nu, doa mißt Enner blind do sin, Und dos no nur asu, nee, nee! Wenn ar sei Froid no sieht. Se hoann o vill Geschick. Gewarbe und de Landwirtschoft Und Wissenschaft? Na wu ur stiht, Su sihr as nirgends blihn. Siht mur Vereine blihn! Kommt ak mol henu, do werd'r soin: Kommt ak mol hen, dr werd's schu sahn, Sett oan! Wie die's verstiehn! Wie se doa tifteln drin.“ 37. Der Zittauer Bergzug der sächsischen Causitz. I. Lehrmittel: Karte von Sachsen. Gebauer, Bilder. Richter, Bilder. Moschkau, Führer durch die Oberlausitz. Schäfer, die sächs. Oberlaufitz. II. Lehrgang: 1. Die Gebirgsnatur des Zuges. 2. Der Kegel des Zuges. 3. Das Bad des Zuges. 4. Die Kuppe des Zuges. 5. Die Krone des Zuges. 6. Die Stadt des Zuges. III. Lehrstunde: Einen näheren Einblick in das Lausitzer Berg= und Hügelland wollen wir heute mit einer Betrachtung des Zittauer Berg- zuges nehmen. 1. Die Berge, welche in der mittleren Lausitz auseinander liegen, schließen sich südlich von Zittau enger zusammen und werden durch eine gemeinsame Kammlinie auf eine längere Strecke hin zu einem Ganzen verknüpft. Sie bilden demnach einen förmlichen Rücken aus, der die Lausitz wie eine unübersteigliche Naturmauer von Böhmen abzuschließen scheint. Auch die Seitenwände haben die sanftere Hebung nördlicher Berge aufgegeben und richten sich in steileren Höhenflanken auf, die nur mit tüchtiger Anstrengung erklommen werden können. Nur erfolgt der Aufbau des Walles nicht in gleich- mäßiger Hebung der Seitenflächen, sondern vielmehr in einzelnen ver- schiedenfach abgestuften Stockwerken. Am mildesten ist die untere Stufe gehalten, die als breites Fußgestell des Zuges weit vorspringt. Am wildesten aber hebt sich die obere Stufe zum Gipfel auf, der in lichtvoller Höhe den Zug beherrscht. Oft sind auch mehrere Berg- wände hart nebeneinander gestellt worden. Nur eine tiefe, dunkle Talschlucht hält sie auseinander, durch die sich ein Fußpfad vom Bache nach der Hochwand windet. Breitere Wege dagegen legen ihre Krümmungen gern um die Bergstöcke herum und suchen