328 Oesterreich-zIngarn. Kraft der Behandlung der praktischen Fragen, der Befriedigung der geistigen und materiellen Bedürfnisse des Staates zu widmen. Die Völker Oester- reichs sind des staatsrechtlichen Haders müde; sie verlangen nag Frieden und Ordnung, um sich des Genusses der Rechte zu erfreuen, welce die Verfassung Allen in reichem Maße und zu dem Zwecke gewährt, um in brüderlichem Zusammenwirken die große Mission Oesterreichs zu erfüllen. Der Befestigung unserer inneren Zustände auf den Grundlagen von Recht und Freiheit ist die Gestaltung der europäischen Verhältnisse in hohem Grade günstig. Mit Genugthuung vermag Ich auszusprechen, daß Meine fr#und- schaftlichen Beziehungen zu den auswärtigen Mächten die Hoffnung auf Er- haltung des erwünschten allgemeinen Friedens zu verstärken geeignc sind. Muth und Vertrauen, altösterreichische Treue und Vaterlandsliebe im Herzen, wird es unseren vereinten beharrlichen Bemühungen gelingen, das greoße von Meinen Vorfahren begonnene Werk der Einigung der Völker Oesterreichs dem Geiste des Jahrhunderts gemäß auf volksthümlichen Grundlagen zu vollenden und hiemit eine Aufgabe zu vollbringen, welche zu allen Zeitm Meinem Herzen die heiligste war und zu deren glücklicher Lösung Ich den Beistand des Himmels anrufe.“ 28. Dec. (Ungarn.) In Wien tritt eine Conferenz zwischen den Führern 29. der croatischen Nationalpartei und dem neuen Ministerpräsidenten Graf Lonyay zusammen, um über einen möglichen Ausgleich zu berathen. Jene überreichen diesem zu dem Behufe ein Memorandum über ihre Forderungen. „ (Oesterreich.) Reichsrath, Abg.-Haus: Die Polen bringen bereits ihre Landtagsresolution wieder ein. Die Vorlage des gemein- samen Ministeriums sind zum ersten Mal in deutscher und ungarischer Sprache abgefaßt. Beide Häuser bewilligen dem Ministerium einstimmig ein drei- monatliches Steuerprovisorium.