Uebersicht der Ereignisse des Jahres 1871. Das Ende des Kriegs. Das belagerte Paris. Trochu. Gambetta. Die erste Phase des großen deutsch-französischen Kriegs hatte geendet mit dem Sturze des Kaiserthums; die zweite sollte enden mit dem Falle von Paris. Um das Schicksal dieser Stadt wird vom Oltober ab Monate lang auf vier großen Kampfplätzen zu gleicher Zeit gerungen, neue franzö- sische Heeresmassen erscheinen im Norden, im Süden und Südosten auf der Bühne, um die Hauptstadt zu entsetzen und die rückvärtigen Verbindungen des siegreichen deutschen Heeres zu zerreißen, während in Paris selbst eine halbe Million Bewaffneter unter unfähigen Generalen verzweifelte Anstren- gungen macht, den eisernen Ring der Belagerer zu durchbrechen. Die Aus- fälle der Einen, wie die Entsatzversuche der Andern haben das gleiche Schicksal, sie führen zur vollständigen Erschöpfung aller Mittel und aller Kräfte des Widerstandes, zwischen dem 12. und 19. Januar erfolgen nacheinander die Katastrophen Chancy's bei Le Mans, Bourbaki's an der Lisaine, Faidherbe's bei St. Quentin, der Pariser vor dem Mont Valérien und am 28. Jannar streckt die zum Tode ermattete Hauptstadt die Waffen. Die Leitung der Vertheidigung von Paris lag seit der Revolution vom 4. September in den Händen des Generals Trochu. Wie dieser Mann seine Aufgabe von Anfang an selbst gefaßt, wie er die Aussichten ihres Gelingens, die Mittel des Widerstandes beurtheilt hat, darüber haben wir eine authentische Urkunde in dem langathmigen Vortrag, den er am 13. Juni 1871 vor der Nationalversammlung zu Versailles gehalten und der den ganzen Mann unübertrefflich characterisirt. Das erste Wort, das Trochu am 4. Sept. zu der auf dem Stadthause versammelten provisorischen Regierung sagte, war: „Bürgen Sie mir für Gott, Familie und Eigenthum?“