10. Schweden und Norwegen. 17. Januar. (Schweden.) Gröffnung des Reichstags. Tie Thronrede kündigt sehr einläßlich eine neue Vorlage betr. die Um- bildung des Verteidigungswesens und eine damit zusammenhängende durchgreifende Steuerreform an. Das Budget weist eine Einnahme von 81,111,000 Kr. und einen Uberschuß von 1,700,000 Kr. auf. 27. Jannar. (Norwegen.) Die königliche Familie siedelt vorerst wieder nach Christiania über, wo sie von der Bevölkerung mit großer Begeisterung bewillkommt wird. 31. Jannar. (Schweden.) II. Kammer: der Finanzminister bringt die Vorlagen betr. Reform der Marine und des Heeres, Ein- führung der allgemeinen Wehrpflicht 2c., sowic eine Neihe von Vor- lagen betr. die Steuerverhältnisse ein. Die Kosten jener sollen durch den Mehrertrag dieser aufgebracht werden. Anf. Februar. (Schweden.) Eine vom schwedischen Friedens- bunde angeregte Motion betr. Neutralisierung Schwedens wird in beiden Häusern des Reichstags eingebracht. 17. Febrnar. (Norwegen.) Eröffnung des im Oktober v. J. (s. d.) neugewählten Storthings. Thronrede des Königs. Vorlegung des Budgets. Dasselbe zeigt 11,880,000 Kr. Einnahmen und 12,350,000 Kr. Ansgaben, also ein Defizit von 470,000 Kr., das durch eine erweiterte Stempelabgabe gedeckt werden soll. Man sieht allgemein einer stürmischen Session entgegen. Der Antrag. daß die Minister den Verhandlungen des Storthing beiwohnen sollen, ist da- durch, daß ihn drei aufeinanderfolgende Storlhings unverändert angenommen haben, ipso sacto zum Gesetz geworden, da die Verfassung dem Rönig nur ein suspensives Velo zugesteht. Nun aber haben seine Natgeber die Ent- deckung gemacht, daß, was die Verfasfung auch sagen möge, die Krone ein inhärentes Recht auf ein absolutes Veto in Verfassungefragen habe. Die Majorität des Storthinge will jedoch von einem solchen Recht nichts wissen. Bei der kritischen Lage des Landes ist das genaue statistijche Ergebnis der letzten Oltoberwahlen zum Storthing von besonderem Interesse. Von