VII. Italien. 28. Januar. Der Finanzminister Grimaldi gibt in der Deputiertenkammer das Finanz-Exposé. Infolge der Ver- ringerung bei einigen Einnahmetiteln nehme er ein Defizit für die Finanzgebahrung des Jahres 1891/92 von ungefähr 27 Millionen Lire beim Titel „effektive Ausgaben“ in Aussicht; außerdem ein Defizit von 10 95/10 Millionen beim Titel „Kapitalbewegungen". Das effektive Defizit für 1892/93 veranschlage er auf 30 Millionen, wozu aus dem Titel „Kapitalbewegungen“ noch ein Fehlbetrag von 133/10 Millionen komme. Bei dieser Lage der Dinge wolle die Re- gierung vor allem eine nicht zu überschreitende Grenze für die außerordentlichen Ausgaben festsetzen. Diese sollten künftig niemals mehr als 85 Millionen betragen. Der Minister kündigt sodann die Einführung neuer Ersparnisse in dem Budget an und schlägt Maßregeln vor, welche, unter anderem aus einer Erhöhung der Alkohol-Fabrikationssteuer, eine Einnahme von 33 9/10 Millionen sichern würden. Auf diese Weise werde nicht nur das Gleichgewicht in dem Titel der Einnahmen und der effektiven Ausgaben herge- stellt, sondern auch zu einem Teile das Defizit in dem Titel „Ka- pitalbewegungen“ gedeckt. Es blieben dann nur noch etwa 4 Mil- lionen zu decken. Zu diesem Zweck und um die Mittel zur Amor- tisierung der Schuld zu gewinnen, kündigt der Minister mehrere Reformen und neue Ersparnisse an. 31. Januar. Ministerpräsident Crispi und das gesamte Ministerium reichen ihre Entlassung ein. Der Hergang wird folgendermaßen geschildert. Die Deputierten- kammer beriet den Gesetzentwurf betreffend die Anwendung der provisorischen Erhöhung der Eingangszölle und die Steuer auf die Fabrikation von Alkohol. Die Sitzung war bewegt. Der Sitzungssaal, sowie die Tribünen waren über-