IX. Schweiz. 11. Januar. (Tessin.) Wahlen zum Verfassungsrat. Die Liberalen haben Wahlenthaltung proklamiert wegen parteiischer Handhabung des Wahlgesetzes durch den ultramontanen Präsidenten Soldati und seine Partei. 8. März. Bei der Volksabstimmung im Kanton Tessin wird der neue Verfassungsentwurf mit 10,837 gegen 10,557 Stimmen angenommen. 15. März. (Bern.) Bei der Volksabstimmung wird das Bundesgesetz betreffend die Ruhegehalte der arbeitsunfähigen eidgenössischen Beamten mit 342,137 gegen 90,641 Stimmen ab- gelehnt. 15. März. Bei der Volksabstimmung im Kanton Luzern wird die Anbahnung einer Verfassungsrevision mit 15,600 gegen 10,161 Stimmen verworfen. 11. Mai. (Basel.) Der Initiativantrag betreffend die Richter- wahl durch das Volk wird bei der Volksabstimmung mit 3389 gegen 2299 Stimmen angenommen. 8. Juni. (Bern.) In der Sitzung des Nationalrates wird die Motion Brenner und Genossen mit 69 gegen 58 Stimmen für erheblich erklärt. Dieselbe lautet: Der Nationalrat solle prüfen und Bericht erstatten ob und in welcher Ausdehnung eine Amnestie zu erlassen sei wegen der den eidgenössischen Assisen überwiesenen Vorfälle im Kanton Tessin vom September 1890 und Februar und März 1891. Ferner kommt der vom Bundesrate beantragte Bundesbeschluß, betreffend Genehmigung des mit schweizerischen und deutschen Finanzleuten abgeschlossenen Vertrages über den An- kauf von 50,000 Aktien der schweizerischen Zentralbahn unter dem