I. Die Oesterreichisch-Ungarische Monarchie. 3. Januar. Eröffnung der Landtage von Kärnthen, Salz- burg, Bukowina, Tirol. 5. Januar. Der Kaiser reist nach Pest. 6. Januar. (Ungarn.) In Pest und größeren Provinzial- städten finden zahlreiche Volksversammlungen zu Gunsten des all- gemeinen Wahlrechts, sowie der Vereins-- und Versammlungsfrei- heit statt. 9.|11. Jan. (Pest.) Ministerkrifis (vgl. 1894 S. 244). Der mit der Kabinetsbildung betraute Banus von Kroatien Graf Khuen-Hedervary findet in der liberalen Partei keine Unterstützung, so daß der König dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses Baron Bauffy die Kabinetsbildung überträgt (11. Januar). 10. Januar. Eröffnung der Landtage von Istrien, Triest und Dalmatien. 11. Januar. (Istrien.) Nationalitätenstreit. Die slovenischen Abgeordneten erklären, dem Landtage fernbleiben u wollen, weil die italienische Majorität auf ihre Interessen keine Rück- sict nehme und sie den Angriffen der Galerie schutzlos ausgesetzt sei. Januar. Wahlrechtsfrage in den Landtagen. Auf den Landtagen wird mehrfach die Wahlreform behandelt. Die radikalen Parteien, insbesondere die Jungtschechen, fordern das allgemeine direkte Wahlrecht; auch in den deutschen Provinzen find die Städte für direkte Wahl, die Polen sind entschieden dagegen. Januar. Vorbereitung zur Bismarckfeier. In Steiermarck und Wien wird lebhaft für die Begrüßung des Fürsten Bismarck am 1. April agitiert. Klerikale Zeitungen protestieren gegen diese „antiösterreichische“ Feier. 14. Januar. (Pest.) Neubildung des Ministeriums. Auf- nahme bei den Parteien. Das neue Kabinet wird folgendermaßen zusammengesetzt: v. Bauffy Vorsitz, Ladislaus Lukacs Finanzen, Desiderius Perzel Inneres, Alexander