XIV. Nußland. 3. Januar. (Petersburg.) Eirn kaiserliches Schreiben dankt dem Grafen Schuwalow (vgl. 1894 S. 301), daß er durch seine Thätigkeit in Berlin die kaiserliche Friedenspolitik unterstützt habe. 3. Januar. Einführung von Nüchternheitskuratorien. Der Kaiser bestätigt das Gutachten des Reichsrats über die Satzungen der Nüchternheitskuratorien in den Gouvernements Samara, Ufa, Orenburg und Perm, wo am 1. Januar a. St. der Regierungs-Branntweinverkauf in Kraft tritt. Die Kuratorien bestehen aus geistlichen und weltlichen Mit- gliedern und aus den hervorragendsten Vertretern aller Volksklassen. Ihr Zweck ist, im Einklange mit den neuen Bestimmungen über den Brannt- weinverkauf der Trunksucht zu steuern. Januar. Budget pro 1895. Die Gesammteinnahmen beziffern sich auf 1144 957 006 Rubel, davon 2000000 außerordentliche Einnahmen, die Gesamtausgaben auf 1214378 030 Rbl., darunter 94283 092 Rubel außerordentliche Ausgaben. Das ergiebt ein Defizit von ca. 70000.000 Rbl., das jedoch aus dem freien Barbestande der Reichsrentei gedeckt werden kann. 11. Januar. (Petersburg.) Der Zar wohnt dem Festakte der Akademie der Wissenschaften bei. Mitte Januar. Die russische Presse verurteilt Casimir Périers Abdankung sehr scharf und bezeichnet ihn als politisch toten Mann. 14. Januar. (Petersburg.) Der Kaiser genehmigt, daß die staatlichen Einkäufe von Roggen und Weizen direkt bei den Produzenten geschehen sollen. 19. Januar. Fürst Lobanow, Botschafter in Wien, wird zum Botschafter in Berlin ernannt. 26. Januar. (Petersburg.) Der Minister des Auswärtigen Giers f.#Vorläufiger Nachfolger wird sein Adlatus Schischkin. 29. Januar. (Petersburg.) Audienzen und autokratische Ansprachen des Zaren.