I. Das Deutsche Reich und seine einzelnen Elieder. 1. Januar. Der Reichskanzler tauscht mit den Minister- präsidenten Österreich-Ungarns und Italiens telegraphische Glück- wünsche aus. 1. Januar. (Bayern.) Das Gesetz über Einrichtung des bayerischen Staatsschuldbuchs vom 20. Juli 1912 tritt in Kraft. 1. Januar. Reform der südwestafrikanischen Diamantenabgaben. Die neue Abgabe wird vom Reingewinn erhoben. Die Steuer be- trägt 66 Prozent der Betriebseinnahme, vermindert um 70 Prozent der Betriebskosten. Der Betrag, den die Förderer als Ersatz für die bis zur Verleihung des Abbaurechts gemachten Aufwendungen den Betriebskosten zuschlagen dürfen, beläuft sich auf 2,50 Mark für jedes Gramm der in den Sudieldern und auf 10 Mark für jedes Gramm der in den Nordfeldern gewonnenen Diamanten. Die Förderer dürfen 10 Prozent Zinsen aus dem seweils nicht abgeschriebenen Werte der dem Abbaubetrieb dienenden Gegen- stände den Betriebskosten hinzurechnen. 2. Januar. (Stuttgart.) Beisetzung des am 30. Dezember verstorbenen Staatssekretärs von Kiderlen-Wächter, der der König, die Herzöge Albert, Philipp und Albrecht Philipp von Württem- berg und im Auftrage des Kaisers der Reichskanzler beiwohnen. 2. Januar. (Württemberg.) Ernennung des Fürsten zu HOohenlohe-Bartenstein und Jagstberg zum Präsidenten der Ersten Kammer für die Dauer der nächsten ordentlichen Landtagsperiode. 2. Januar. (Dortmund.) Anklageschrift in Sachen der „Niederdeutschen Bank“. Außer dem Direktor Ohm sind sämtliche Aufsichtsratsmitglieder an- geklagt, ebenso die leitenden Persönlichkeiten einzelner Gesellschaften, im ganzen achtzehn Personen. Die Anklage lautet hauptsächlich auf Bilanz- fälschung, Untreue, falsche Angaben bei Gründungen und Kapitalserhöhungen, Unterlassung des Antrags auf Konkurseröffnung, unübersichtliche Buchführung und Vergehen gegen das Börsengesetz. 3. Januar. (Württemberg.) Der König ernennt fünf von den durch die Berufsorganisationen Vorgeschlagenen zu Mitgliedern der Ersten Kammer: Europäischer Geschichtskalender. LIV. 1