236 Wiblingen. Nach einem allergnaͤdigsten Befehl soll der herrschaftliche, eine halbe Stunde von Wiblingen, unb anderthalb Stunden von Ulm gelegene sogenannte Fischbachhof bei Unterweiler, und die in dessen Nähe befindliche Zügelhütte auf 0— 12 Jahre an den Meistbietenden verliehen werden. Das Hosgut besteht in einer geräumigen Wohnung, 2 Scheuren, einem besondern Viehhause, 147, Tagwerk Gärten,00 Jauchert Aeker, 364 Tagwerk Wiesen, und ist mit allem erforderlichen Schiff und Geschirr, auch mit Vieh rersehen, das mit in den Bestand gegeben wird, wobei jedoch angefügt wird, daß neben der Verleihung des ganzen Guts auch noch ein Pachtversuch über einzelne von dem Hofe etwas entfernte Gütersiücke gemacht werden wird. In der Siegelhütte aber befindet sich eine Wohnung far den Hiegler ein Brennofen zu 30,0 Steinen oder Blatten, und ein Kalkofen zu ungefahr 80 Scheffel. Auch wird ein Aker zum Leiengraben dazu mit verliehen. Die Bestandsliebhaber können beide Verleihungs-Gegen- stände sogleich in Augenschein nehmen, und daranf Montag den 23. Mai auf dem Hofgut Vormittags 0 Uhr, auf der Ziegelhütte aber Nachmittagss 2 Uhr mit Jeugnissen ihres Vermogens und ihrer Kennt- nisse versehen bei der Verleihungs-Handlung sich einfinden. Den 17. Apr. 1808. Kön. Verleihungs-Commissair Kreis-Steuerrath Züb von Ehingen. Winnenden. Durch ein allergnädigstes Decret vom 10. v. M. ist der hiesigen Cameralverwal-= tung allergnädigst aufgegeben worden, das Aschensammlen in dem disseitigen ganzen Cameralamtsbezirk auf 3 bis 6 Jahre unter Vorbehalt der allergnädigsien Ratification zu verleihen. Dazu isi Montag der 2. Mai Vormittags 0 Uhr anberaumt, welches nut dem Ansügen bekannt gemacht wird, daß die Be- stands-Liebhaber 8 an ermeltem Tag in der Cameral-Verwaltnug einfinden und der Verhandlung an- wohnen sollen. Den 12. Apr. 1808. . Koͤn. Camcral-Verwaltung. Singen. Da die nachbenannte Milirärr flichtige aus dem hiesigen Patrim. Obervogteiamts-Be= zirk des unterm 2#4. Apr. und Nachtrags 10. Mai, dann 20. Oct. 1807. ohngeachtet geschehenen dffent- lichen Aufrufs sich dahier niches gestellet haben; so werden selbe zum dritten und leztenmal, unter Bedro- hung des Verlustes ihres Unterthanen= und Bürgerrechts, auch der wirklichen Confiscation ihres Vermd- gens, zur Erscheinung binnen 3 Monaten a dato hiemit vorgeladen. Von Singen: Jakob Pfoser und Vingenz Graf, Maurer. Balth. Ehinger, Wagner. Jak. Graf, Maurer. Mart. Maier, Hasner. Greg. Weber, Schreiner. Raphael Stokle, Maurer. Phil. Graf, Schuster. Matth. Harder, Nagler. Leop. Maier, Striker. Jos. Weber, Schusicr. Thom. Ehinger, Schmid. Jac. Reuze, Schneider. Joh. Schrott, Weisgerber. Thaddé Buchegger, Soldar. Nikol. Ehinger, Kiefer. Balth. Pfoser, Maurcr. Ant. Buchegger, Schneider. Matth. Ehinger, Sailer. Mart. Pfoser, Strumpfweber. Paul Ehinger, Bauer. Bapt. Buchegger, Wachszieher. Alois Ehinger, Bauer. Sim. Loser, Müller. Von Mühl- hausen: Matth. Hang, Sattler und Hyppolit Schmid, Bauer, in Oestr. Diensten. Joh. Nep. Kä- nig, Oestr. Selbstranzionirter. Melch. Schellhammer, Zimmermann. atth. Rehm , Papierer. Bapt. Reichle, Wollenweber. Simon Graf, Schmid. Franz Graf, Bauer. Joh. König, Schreiner. Josef Fink, Papierer. Jos. Bieringer, Schuster. Bapt. Fink, Schuster. Magn. Dietrich, Bauer. Sebast. Oechöle, Schmid. Von Arlen: Jos. Graf, Baucr. Valent. Graf, Schneider. Matth. Ehinger, Weber. Sebast. Harder, Papierer. Beit Oswald, Bierbraucr. Jos. Harder, Messerschmid. Senes MWeber, in Oestr. Diensten. Gräfl. v. Enzenb. Patrimonial-Obervogteiamt. Aalen. Es ist gestern ohnweit dem Amtsorte Oberkochen auf dem Feld ein Kind männlichen Ge- schlechts verlassen gefunden worden. Dasselbe isi mit einem grüntüchenen Käpplen mit Pelz und gelben Schnürlen, dann mit einem gesireisten barchetnen Kittelen, blau und weiß gestreiften baumwollenen Strümpfen, einem braun seidenen Halstüchlen und einem flächsenen Hemd bekleidet, welches letzteres mit den Buchsiaben 1I. O. L. roth gezeichnet ist. Das Kind ist munter und stark, kann auch schon gehen und etwad reden und mag ctwa 2 Jahre alt seyn. Der dießfallsige Verdacht fällt auf eine um diese Zeit bei Oberkochen gesehene Wcibsperson, welche etwa 25 bis 30 Juhre alt seyn dürste, schwarze Haare hat- te, und welche mit einer schwarzen Bandhaub, einem grün zeugenen Rock, schwarz leinenen Schurz, beumwollenen Halstuch, schwarz und roth gestreift und niederen Bändelschuhen bekleidet war. Es wird dieser Vorfall hiemit bekannt gemacht, und es werden alle Hoch= und Wohllbbl. Obrigkeiten ersucht, nicht nur auf die fragliche Dirne, sondern auch besonders auf den Umstaud fohnden zu lassen, ob nir- gends kein Kind der angegebenen Art, vermißt werde, in welchen Fällen man sich der Mutter zu ver- sichern, und in jedem Fall um schleunige Nachrichrs-Ertheilung an unterzeichnete Stelle bitret. Den 22. Apr. 1808. Ober-Amt allda.