Kro. 20. 1808. 237 Königlich= Württembergisches Staats-und Regierongs-Blakt. Dienstag, 3. Mai. — Decret der Koͤn. Ob. Fin. Kammer, Depart. der indirekten Steuern, die Verrechnung und Lieferung der Umgelds- u. Zoll-Gefaͤlle vom Quartal Georgii betr. d. d. 27. Apr. 1808. Da man verordnet haben will, daß sowohl die Umgelds- als Zollgefaͤlle von lezterm Quartal Georgii noch in die Rechnung und General-Domanial-Kassen-Vergleichung von 1803. genommen werden, so wird solches den saͤmtlichen Cameral--Verwaltungen hiedurch mit dem Anfuͤgen bekannt gemacht, daß der heurige Georgii-Umgelds-Abstich und die Ab- rechnung da, wo es noch nicht geschehen ist, unverzüglich vorzunehmen, und das gefallene Umgeld, so wie der Zoll, mit welchem jedoch für heuer erst auf den 1. Mai abgeschlossen werden darf, in Bälde einzuliefern, auch der Abschluß der Jahrs= Vergleichung möglichst zu beschleunigen sei, wornach sich auch in der Folge, insbesondere in Absicht auf die zeitli- che Vornahme des Georgii Umgelds-Abstichs zu achten ist. Königl. Medic. Depart. Maßregeln gegen Verbreitung der Rotzkrankheit bei den Pferden; d. d. 30. Apr. 1808. Da kürzlich mehrere roßige Pferde zum Vorschein gekommen fsind, welche in den Ver- hältnissen des Winter-Feldzugs von 1 g0 bis 1807. stunden, da sich hiebei ergeben hat, daß nicht die gehörige Aufmerksamkeit auf dieses anstekende Uebel gerichtet ist, und da fer- ner zu befücchten steht, daß theils bereits rohkranke Pferde aus Mangel an sorgfältiger Untersuchung und Kenntniß sich hin und wieder befinden, theils mehrere angestekt seyn möchten, bei welchen der Ausbruch des Uebels erst, wie es häufia zu geschehen pflegt, nach mehreren Monaten erfolgen dürfte; so wird hiemit den Krets und Oberämtern allergnädigst aufgegeben, die Veranstaltung zu treffen, daß säntliche Pferde der ihnen anvertrauten Be- zirke in kürzester Zeitfrist von verpflichteten Sachkundigen umersucht werden. Diese Unter- suchung ist nach Verhältniß der Pferde: Menge eines Orts und der daraus sich ergebenden größeren oder geringeren Verbreitungsgefahr früher oder später innerhalb 4 Wochen vorzu- nehmen, die hierbei aufgefundenen emschieden retzigen Pferde, wenn sie keinen hohen Werth haben, sind sonleich durch de# Kleemeister hinwegzuschaffen, die Stallungen, worinn solche gestanden, müssen vom Mist alsbald gereinigt, Krippen, Raufen, Stände, Wände 2c. mit heißem Wasser von so eben abzelöschtem frisch gebrannten Kalch angestrichen, und erst