261 Decret des Königl. Forst-Departements an sämtliche Königl. Ober-Forstämter, die Verwendung des Gerechtigkeits= und Gnadenbauholzes zum bestimmten Zwek betreffend. d. d. 5. Mai 1808. Se. Königl. Majest. haben aus Veranlassung eines allerunterthänigsten Gesuchs mehrerer Unterthanen zu Dertingen um Nachlaß der ihnen wegen verzögerter Verbauung des ihnen abgegebenen Gerechtigkeits-Holzes angesezten Strafen durch eine allerhöchste Nor- mal-Resolution vom 19. Apr. d. J. die in der Forstordnung P. II. pag. 28. wegen dieses Gegenstands enthaltene Strafverfügung zu erneuren, und dahin näher zu bestimmen geruht, daß 1) jeder Unterthan, welcher Holz zum Verbauen aus Gnaden oder vermög einer Gerechtig- keit erhält, schuldig sei, dasselbe binnen Jahresfeist zu dem bestimmten Zweck zu ver- bauen, es wäre dann, daß er hiezu bei etwa vorwaltenden besondern Umständen von dem vorgesezten Ober-Forstamt eine weitere Frist= Berlängerung erhalten hätte. 2) Wurde ein Unterthan wider diese Vorschrift handeln, und sich dabei zeigen, daß er das empfangene Bauholz verbrannt, verkauft, oder überhaupt zu einem andern als dem bestimmten Zwek angewendet habe, oder dasselbe verfault oder sonst unbrauchbar gewor- den seie, so soll er nach Vorschrift der Forstordnung P. II. pag. 20. behandelt wer- den, und nicht nur, neben einer kleinen Frevel, das empfangene Bauholz, oder dessen Werth, wie er zur Zeit des Empfangs war, verwürkt seyn, sondern auch derselbe angehalten werden, das Bauwesen, wozu ihm das Holz abgegeben worden, ohne wei- ters aus eigenen Mitteln vorzunehmen, und zu vollenden. · 3) Sollte aber das Holz noch in natura bei ihm vorhanden, und zum Zwek brauchbar seyn, so wird es bei der Strafe Einer kleinen Frevel belassen, welche alsdann un- nachsichtlich oon dem Uebertreter eingezogen werden solle. Sämillchen Ober-Forstämtern des Königreichs wird demnach solches zur Nachachtung in vorkommenden Fällen, so wie zur Bekanntmachung an diesenige Unterthanen, welche Holz aus Gnaden, oder vermög einer Gerechtigkeit erhalten, hiemit zu erkennen gegeben. Decretum, den S. Mai 13808. Königl. Forst-Departement. Ad Mand. Sacr. Reg. Maj. propr. Rechts-Erkenntnisse des Kdnigl. Ob. App. Trib. zu Tübingen. 1) In der Appellations= Sache von der Fürstlich Hohenlohe= Waldenburgischen gemein- schaftlichen Justiz-Kanzlei zu Bartenstein, zwischen dem Jakob Walter zu Wermetshausen, Patrimonialamts Haltenbergstetten, Beklagten, Appellanten an einem und der Maria Bar- bara Kuchin, unter dem Beistande ihres Vaters, ebendaselbst, Klägerin, Appellatin, am an- dern Theil, Paternität und Kostens-Ersaz betreffend, wird die Appellation wegen Mangels an der hiezu gesezlich erforderlichen Summe nicht angenommen, Beklagter mit seiner Bitte um Zulassung zur Nichtigkeits-Klage an den votigen Nichter verwiesen, und derselbe zu Erstattung der Prozeßkosten dieser Instanz verurtheilt. 2) In der Appellations-Sache von derselben Justiz-Kanzlei, zwischen der Catharina Rößler zu Haltenbergstetten, Beklagter, Appellantin und dem Melchior Deutigsmann aus Mannheim, gegenwärtig zu Bartenstein, Klägern, Appellaten, eine Schuldklage betreffend,