93 #. 46. Strasen. Alle diese Verordnungen nun haben keinen andern Swech, als diese bbsartige Seuche auf jede Art und Weise zu verhüten und zu unterdrücken, und den Rindviehstand des Landes zu retten. Je mehr man aber gegründete Hoffnung hat, diesen Zweck wirklich zu erreichen, wenn die Orts-Vorsteher gehèrige Thätigkeit in der Exekution derselben zeigen, und die Viehbesitzer nicht lieber vorgefaßten Meinungen, und dem bei dieser Seche schon häusig geäusserten Aberglauben folgen, je mehr wird man auch über ihrer Beobachtung wachen, nachläßige Orts-Vorsteher zur Verantwortung ziehen, und die Viehbesiher, welche so vieler Warnungen, Befehle und Belehrungen ungeachtet nicht folgen wollen, für jede Uebertretung dieser Gesetze mit einer scharfen Gesde und nach Umständen mit einer Zuchthaus-oder Festungsstrafe belegen. III. Anhang, enthaltend ärztliche Vorschriften zu Behandlung der kranken Thiere. K. 48. Ist die Anzahl der von der Seuche ergriffenen Thiere bereits so groß, daß man durch plbtzliche Entfernung, Todtschlagen und Verscharren derfelben, keine schnelle Er- stickung der Seuche mehr hoffen kann, so werden die kranken an dem dazu bestimmten Dlaß und von den besonders hiezu aufgestellten Wärtern, oder im ersten Anfange der rankheit, von den Eigenthümern auf folgende Art behandelr: « 4. 40. Beim ersten Ausbruch. So wie ein Stück von dem Futter läßt, und nicht mehr gehbrig däut, so entferne man sogleich alles Futter, sowohl das grüne als das dürre; öftero fressen die Thiere noch aus Gewohnheit verschiedenes Futter, können es aber, da sie nicht mehr wieder- kduen, auch nicht verdauen, es bleibt daher im Wannst liegen, beschwert diesen, und verdirbt daselbst. Es ist zur Ernährung des kranken Thieres hinreichend, demselben öfters Mehltränke, oder die unten angesührten schleimigten Mittel beizubringen. é450. Wäbhrend dem Frost. . . Bemerkt man im Anfang der Krankheit einen Frost, der sich durch heftiges Schuͤtteln, Straͤuben der Haare, kalte Ohren und Hoͤrner aͤußert, so bereite man ein schleimigtes Getraͤnke aus Gersten oder Haber, oder Leinsaamen, oder Eibischwurzeln, oder Leinkuchen oder Kleien, durch Abkochen, mache dasselbe angenehmsaͤuerlicht mit Essg, Vitrioloͤl oder Salzgeist, und gebe davon nach Groͤße oder Alter des Thiers 1—1 Maaß warm ein, striegle das Thier tüchtig und decke es zu. §. 57. Zeigt sich darauf beträchtliche Hiße, welche durch heißes Maul, heise Ohren und Hörnerz seurige, hervorgedrückte, stiere Augen; schnelles, starkes Herz= oder sogenann- tes Wungenschlagen; harten, vollen Puls, unbändiges wildes Benehmen des Thlers er- kannt wird; so öffne man, wenn es nicht kurz zuvor geschehen, und wenn das Thier übrigens bei Kräften ist, nach Verhälrniß der Hiße, des Alters, der Gröze und der