54 Kräfte desselben 1, 1—2 Maaß Blut heraus, gebe wieder obigen schleimigen Trank, aber kalt, und 1—: Vierling Friedrichsalz darin aufgelöst, ein. Geht kein oder ner Mist ab, so setze man ein Klystier, aus Seife und Küchensalz in warmem Wasser aufgelset, entweder mittelst einer gewöhnlichen Spritze oder einer großen Rindeblase, woran man eine hölzerne, oder beinerne, oder eine andere, wie z. B. eine Holderröhre befestigt, und die man mit Butter, Schmalz oder Oel bestrichen hat. Diese Klystiere wiederholt man, bis öftere weiche Oeffnung erfolgt. WVon Anfang an, und während des ganzen Verlaufs der Krankheit, hält man dem branken Thier das gewohnte Getränk fleißig vor, verändert dieses zuweilen durch Beimischen von Mehl, Schrot, gestoßenen Leinsaamen, etwas Essig, oder Witriolsäure oder Salzgeist, versucht es mit Hrgemn Buttermilch, Sauerkrautbrühe, Wasser von angebrühtem Heu u. dgl. m., giebt aber lieber das reine Wasser, wenn es das andere nicht mag, und schüttet das schleimigtsäuerliche Getränke von Zeit zu Zeit ein. Hat das erkrankte Thier bereits ein Eiterband oder ein anderes Geschwür, so un- terhält man dieses durch fleißiges Einreiben des Oels Nr. 2 oder der Salbe Nr. 2; ist noch keines gezogen worden, so lasse man es beim ersten Zeichen der Krankheit ziehen, und sogleich mit der Salbe tüchtig einreiben. 4. 53. Bcehandlung in den folgenden Tagen. Maulausreiben. Einschötte. Den zweiten und die folgenden Tage der Krankheit reibt man das Maul und die Zunge des Tags drei= bis viermal mit Essig, Salz und Wasser tüchtig aus; giebt dem kranken Thier nunmehro alle drei Stunden 1—:1 Maaß von dem (Vreimiäeshuer= lichen Getränke, wenn es nicht selbst säust, ein; man kann sich hiezu auch der Saifen- ader Graswurzeln, auch des Eibisch= oder Saifen= oder Käspappelkrauts bedienen; je schleimigter das Getränke, desto besser ist es. Behandlung bei Verstopfung. Man kann auch gewöhnliche sogenannte gekochte Suppen bereiten, läßt aber alles gewürzhafte, besonders im Anfange der Krankheit, weg, macht sie recht dünn und giebt se des Tags etlichemal ein, wenn keine Verstopfung vorhanden ist; sollte diese aber einige Zeit anhalten, so fahre man mit den obigen Klystiren forr, und gebe dabei u Gier Stunden 1 Vierling Baum= oder Magsaamenöl ein, bis ordentliche Oeffnung erfolgt. 4. 53. Beförderung des Schleimabgangs aus der Nase. Fangen die Nasenlöcher an zu fließen, so hänge man des Tags einigemal einen sogenannten Dampfsack um den Kopf, in welchen man angebrühte Spreuer, Haber oder Gerste gerhan, so daß der warme, aber nicht heisse Dampf, ungefähr eine halbe Stunde lang, eingeathmet werde. Kommt häufiger Schleimabgang aus der Nase, so wäscht man ihn ab, und sprizt auch, im Fall er trocken werden, oder sich stark anhdufen sollte, die Nasenlöcher mit lauwarmem Wasser aus; bommt kein Schleimabgang, so sucht man ihn durch Ein- sprihen einer Mischung aus Honig, Essig und Wasser, neben dem Gebrauch der Dampfsäckc, zu befördern.