N 1 *l 36. 181 7. a69 Königlich = Württembergisches Staats= und Regierungs-Blakt. # G—— Samstag, 31. May. AKönigl. Verordnung, die zu Aufsiellung tüchtiger Aerzte zu beobachtenden Maskregeln detreffu#- Um das Eindringen untüchtiger Leute bei Erlernang der Heilkunde und höhe- ven Wundarzneikunst zu verhindern) und das Dublikum vor solchen Halbwissern zu bewahren, haben Seine Königl. Masestét ju bestimmen geruht: 1.—) Die Section des Medicinal-Wesens soll keinen zu den Prüfungen für die ärzc- liche Praris zulassen) wescher nicht vorher den Gesetzen gemäs, eine strenge Prüfung der medicinischen Facultät bestanden und absolvirt habe- .) Die mediecinische Facultät zu Tübingen soll in Zukunft sehr strenge Prüfungen vornehmen, und zu denselben keinen zulassen) der nicht bei der Studien-Vor= prüfung die erforderliche Sprach= und übrigen Vorkenntnisse erprobt, und dar- auf die Erlaubniß zum Studium einer höhern Wissenschafe erhalten hat. 5.) Die Section des Medicinal-Wesens soll weder eine Nirschrift um Dispensa- tion vom akademischen Studienlauf und den Facultäts -Prüfungen, noch die Ober, Studien-Direction die Bitte um Dispensation von der gesehlichen Vor- pruͤfung zulassen, und die medicinische Facultät soll weder ein Zeugniß, noch einen Beibericht zum Behuf einer solchen Dispensation ausstellen. é.) Die Nachholung der Prüfung über die Workenntnisse soll nur densenigen ge- stattet werden, welche ausgezeichnet gute Jeugniße über Anlagen, Kenntniße, Ileif und Sitten von ihren Untversitáts-Lehrern beibringen können- Diese höchsie Verordnung wird hiemit zur allgemeinen Nachachtung und Warnung für diesenigen) welche unter dem Vorwande) niedere Chirurgie in studiren, die Univerntät beziehen) nachher aber, ohne vorher erstandene Vorprüfung und erhal- tene Erlaubniß, ihre Studien auf Heilkunde und höhere Wundarznei-Kunst ausdeh- nen wollen, bekannt gemacht. Stattgart, den 3. May 1317. . Ministerium des Kirchen= und Schulwesens, und des IJnnern, Wangenheim. Kerner.