— 235 — zwey Sitzungen und somit ein so bedeutender Kosten- aufwand verursacht werde. Was die Widerlegung hinsichtlich der Geringfuͤgigke it betrifft, will ich mich nur auf das beziehen, was Herr Collega von Closen geaͤußert hat. Das kleinste Recht, meine Herren, ist hier wichtig; eben so wichtig ist aber der leiseste Versuch der Regierungsbehoͤrden, ein solches anzutasten. Wir repraͤsentiren hier nicht die Gutsherren, sondern das Volk, aber, wenn auch dem letzten Staatsbür- ger Unrecht gethan wird, so sind wir verpflichet, auf Ab- hülfe zu dringen, und wir würden des Vertrauens, die Ration zu repräsentiren, gewiß nicht würdig seyn, wenn wir auch nur das kleinste Recht uns gleichgültig entreißen lassen, oder die kleinste Verletzung des Rechtes für zu ge- ringfügig halten wollten, um die darüber erhobenen, von einer Kammer und unserem Ausschusse für gegründet er- achteten Beschwerden zu debattiren. Deßwegen ist es nothwendig, mit gewissenhafter Vorsorge zu wachen, daß die Regierungsorgane, wenn sie auch noch nicht zuge- griffen hätten, doch auch nicht die Lust hiezu gewinnen könnten! Wenn Hr. von Stachelhausen uns beweisen wollte, daß die Debatte über jene Beschwerde eintausend und ein hundert Gulden gekostet habe, so muß ich ihn um die Hälfte dieser Kosten verantwortlich machen. Es war in dieser Debatte, wo er durch Anbringung eines ver- drehten lateinischen Ausdrucks, womit er bezeichnen wollte, als härten die Gutsbesitzer die Gerichtsbarkeit er- schlichen, einen Feuerbrand in diese Versammlung, vielleicht als Leuchtkugel, geschleudert hat; dadurch hat er, und nur er selbst die Veranlassung gegeben, daß viele Mitglieder gesprochen und diese Rakette zum Gegenstand der De- batte gemacht haben, welche sonst eben so wenig als ich selbst gesprochen haben würden. 18 *