— 416 — so viele Meynungen dagegen geaͤußert haͤtten. Bedenken Sie aber, meine Herren! daß wir, so fern wir unsern 3000 Gerbereyen durch freye Ausfuhr des rohen Materials das Mittel zum Betriebe ihrer Gewerbe nehmen, wir uns auch einen Theil der Vermehrung unsers Nationalcapitals, welches belebend von Hand zu Hand wirkt, entziehen und auch selbst die Consumtion aller Bodenerzeugnisse ver- mindern. Der Landmann, der Viehzüchter, der Vieh- mäster wähnt, als verliere er an jeder rohen Ochsenhaut einen Gulden; allein wie ist dies denkbar bey einer Con- currenz von 300o Gerberepyen! Wenn ferner in der Folge das gearbeitete Leder statt der rohen Häute im In- lande geholt wird, so vermehrt sich die Nachfrage nach denselben für sich, tritt schon deßhalb eine verhältniß- mäßige Erhöhung im Preise ein, und der, welcher schein- bar und nur vermeyntlich am Pfunde bey den rohen Häuten : Pfennig verlieret, für gearbeitetes Leder dem Ausländer gewiß fürs Pfund mehrere Kreuzer und überdies noch die Jollsätze von 15 fl. und So fl. bezahlen muß. Nicht also der Urproducent, der Landmann, verliert an der Haut seines von ihm gezogenen Ochsen, wenn diese nicht zollfrey aus dem Lande wandern darf, sondern der Händ- ler, der Aufkäufer für ausländische Gerber, der Jude; und nur derjenige kann gewinnen, der zu verlieren glaub= te, nämlich der Landmann. Ich trage darauf an, daß für getrocknete rohe Hüute 5 fl. und für grüne # fl. 4o kr. Ausgangszoll ge- nommen werde. Krapp, aus denen Gründen, wie bey Farbhdl- zern bemerkt, frey im Eingange. Kupferwasser, Eisenvitriol, zwey und drey Adler 1 fl. 15kr. Admanter, Salzburger, Zink= und Kupfervitriol 6 fl. im Eingange nach den näher entwickelten Gründen.