geschickt, um hier und da Verbesserungen des Entwurfes zu empfehlen, aber es ist alles abgelehnt worden. Aur ein ein- ziges Amendement, das auch von den Demokraten durch den Pfarrer Liz. Rade in ähnlicher Form aufgenommen wird, findet Gnade vor den Augen der Versammlung: während im übrigen alle Befugnisse des bisherigen Königs von Preußen auf die Staatsregierung übergehen, sollen sie, soweit sie kirchenrechtlicher Natur sind, nur einem evangelischen Minister übertragen werden können; denn es geht ja wirklich nicht gut, daß ein Jude nun oberster Bischof der evangelischen Landes- kirche wird. Allzu viele Befugnisse bleiben in Preußen sowieso nicht erhalten. Der Finanzminister Dr. Südekum teilt dem Hause mit, daß dem preußischen Staate auch sein finanzielles Rück- grat der früheren Zeiten, die Eisenbahn, gebrochen werden soll. Einigt man sich nicht in gewisser Zeit mit dem Reiche, so bestimmt das Reich die Bedingungen, unter denen es die Bahnen übernimmt. Nach Fochscher Art also: friß, Vogel, oder stirb! Die Versammlung in der Prinz-Albrecht-Straße aber wird über kurz oder lang nur noch ein besserer Provinzial- „Landtag sein; wie umgekehrt jedes Gemeindekollegium zu einem politischen Parlament sich entwickelt. Alles über einen Leisten. Das ist Demokratie. Los von Preußenl Berlin, 21. März In der alten Verfassung des Fürstentums Liechtenstein war das passive Wahlrecht zur Kammer nicht nur an ein größeres Vermögen geknüpft, sondern die Herren Kandidaten 102