für immer in ihren Händen, wie der Regierungevertreter in seiner Rede durchblicken läßt, wogegen der deutschnationale Abgeordnete Behrens leidenschaftlichen Widerspruch erhebt noch sei das Reichsland nicht französisch, noch müßten wir die freie Selbstbestimmung der Bölker verlangen. Unter Be- rufung darauf, daß die Löhne der Bergleute sehr gestiegen seien, erhöht die Vorlage auch wiederum die Preise der Kalisalze, so daß sie gegen 1911 verdoppelt und verdreifacht sind. Unser Ackerbau muß dieses notwendige künstliche Dünge- mittel also wiederum teurer bezahlen, und das verteuert uns wiederum Brot und Fleisch, Fett und Gemüse. Oie ewige Schraube. Mit hervorquellenden Augen starrt die Regierung auf die Schraube, weiß sich aber keinen Rat. Dieselbe Regierung verlangt noch besondere Vollmachten für ihre Unfähigkeit. Ein Ermächtigungsgesetz ist eingebracht, das dem Kabinett gestatten soll, Berordnungen mit Gesetzes- kraft zu erlassen, ohne die Genehmigung des Parlaments dazu einholen zu müssen. Herr Preuß findet dafür nur die armselige Motivierung, es käme doch zum Beispiel vor, daß Heeresgut verschleudert werde, und da müsse die Regierung sofort eingreifen können. Du lieber Himmel. Oa pflegte früher nur die Polizei einzugreifen, und die Halunken kamen hinter Schloß und Riegel. Heute aber wird von einer demo- kratischen Parlamentemehrheit der ganz undemokratische Be- schluß verlangt, der Regierung diktatorische Vollmachten zu geben. Den wirklichen Demokraten bricht dabei vielleicht der Angstschweiß aus so wie einst dem alten Abgeordneten Träger, als er dem Bülowblock zuliebe sich für das Vereinerechts-- kompromiß breitschlagen ließ. Aber mitgegangen, mitge- fangen. Es bilft nichts. Die schmählichste Zumutung an die bürgerlichen Parteien, die auch noch auf der heutigen Tages- ordnung steht, ist schließlich die Borlage, die den 1. Mai als Feiertag des revolutionären Proletariats für das ganze Volk 131 “