Heime, mit den Nichtfachleuten umzuspringen, die ihm den Beifall sichert; er ist einer der wenigen, die sich ernsthaft mit der Siedlerfrage beschäftigt hbaben. Der Fuß, der sein Lebe- lang Asphalt getreten habe, sagt er, werde niemals in Acker- furchen zu gehen lernen. Das, was wir tun müßten, sei, den Industriestaat zum Agrarstaat zurückzubilden; dazu werde uns der Friedensvertrag mit der Entente schon zwingen. Es sei aber unmöglich, den heutigen Fabrikarbeiter zu einem Bauern zu machen. Das müsse schon in frühester Zugend be- ginnen. Oie einzige Möglichkeit, in der Siedlersache zu einem guten Ergebnis zu kommen, sei daher die Verpflanzung von Kindern auf das Land. Alle die großstädtischen verwaisten und verlassenen Kinder, die heutzutage zu schlechten Hand- werkern erzogen würden und dann der Fabrik anbeim fielen, müßten jetzt, natürlich unter Aufsicht staatlicher Pfleger, in einzelne Bauernhäuser verteilt werden. Mit außerordent- licher Spannung folgte das Haus den Ausführungen des alten Praktikus. Zum erstenmal seit langer Zeit hat man in der Halle der Schwätzer etwas von einem wirklich arbeitenden Geist verspürt. Schwarz-Rot-Gold Weimar, 2. Juli Schwarz ist unsere Zukunft, rot unsere Gegenwart, golden war die Vergangenheit. Das ist die Symbolik, die über Jahr und Tag wohl auch der letzte Deutsche in unseren neuen Reichs- farben erkennen wird. Noch sind sie es nicht. Erst morgen wird die entscheidende namentliche Abstimmung sie festlegen. Die Handeleflagge auf See aber soll ein Mischling werden. Die 182