betrogener Deutschen damit wachgepeitscht wurden, nicht nur durch Zeitungen, die nicht in alle Hände gelangen, sondern von Mund zu Mund, von einem Haue zum anderen, im Hinter- hof, in den kargen Küchen, auf den Arbeitsstätten. Das gebefreudige Haus stimmt heute auch der Erhöhung der Alimente für natürliche Kinder zu. Ebenso will es allen den in der Heimat, nicht im Kriegsdienst angestellten Beamten der letzten fünf Zahre, die sich bei Kohlrüben und sonstigem Ersatz durchgehungert haben, diese schweren Zahre für das Pensionsalter doppelt anrechnen, genau so wie den „wirk- lichen“ Kriegeteilnehmern. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Sie verärgern manchmal auch den zuschauenden Dritten. Hier handelt es sich außerdem um das Versprechen eines Geschenks, dessen Erfüllung wie alles andere davon abhängen wird, was die Feinde genehmigen. Oie National- versammlung bat uns ja völlig in ihre Hand gegeben. Der Schrei nach deutscher Rente, der aue Frankreich kommt, wird den unfrigen überdröhnen. Der Tag der Zietz Weimar, 15. Juli Der Genius Weimars ist durch die bekannte Kranzspende abgefunden; er hat keinerlei weitere Forderungen zu stellen. Ehern und stumm wenden Schiller und Goethe dem National- theater den Rücken zu und schauen in entschwundene Zeiten, in denen der Geist von Weimar nicht von Parvenüs umhul- digt, sondern von allen Feinen und Guten gelebt wurde. Kein Hauch davon ist in der Reichsredehalle mehr zu spüren. Es wäre ja auch sonderbar, wenn eine Frau ietz jetzt Goethe 214