hängigen sind natürlich nicht einmal mit der Ausschũttung der beantragten Bettelgroschen an Offiziere und Kapitulanten einverstanden. Zwischen ihnen und Noske entspinnt sich die gewöhnliche Unterhaltung im derbsten Beschimpfen. Wenn der Reichswehrminister, diese an sich kantige Figur eines ehemaligen Holzarbeiters von Hodlerschem Zuschnitt, das Wort ergreift, so fliegen die Späne, das ist wahr. Er spricht von verbrecherischem Treiben, Gemeinheit, Niederträchtigkeit, niederträchtiger Schandwirtschaft und Lüge, die Unabhängigen erwidern unter ungeheurem Lärm mit Mörder, Schwindler, Lump, unverschämter Patron: kurz, es ist ein Pandämonium neudeutscher guter Sitte, in dem unser altes Heer zu Grabe getrommelt und gepfiffen wird. Der alte Fritz spuckt ver- ächtlich Sternschnuppen vom Himmel; und der Große Kur- fürst, dem das heutige deutsche Volk Ubelkeit erregt, will seine Aufnahme in den polnischen Untertanenverband beantragen. Bis zum Räteparagraphen Weimar, 21. Juli Im Parlament pflegen die Montagesitzungen besonders sanft und schläfrig zu verlaufen. Es sind nur kleine Grüpp- chen im Saale anwesend, der Beifall ist dünn, der Wider- spruch ist dünn, die meisten Herren verdauen noch den Sonn- tag. Auch heute wird der letzte große Abschnitt des Verfas- sungsentwurfs über das Wirtschaftsleben, dem dann nur noch die Ubergangebestimmungen folgen, zunächst in der bekannten Montagsmanier behandelt. Einmal wird sogar die Aufforderung des amtierenden Bizepräsidenten Hauß- mann zu einer Abstimmung überhört. Er muß den Unab 231