Alb gedrückt, der seine eigenen Züge trägt und der nächte- lang seine eigenen Worte vom 12. Mai wiederholt, die herr- lich schönen Mannesworte auf der Berliner Einspruchs- versammlung gegen den Schmachfrieden. Der Alb läßt sich nicht abwälzen. Er krallt sich in Fehrenbachs Schwurhand. Sie ist nicht verdorrt, aber sie hat das Zittern bekommen, und das merkt man an derganzen Leitung der Berhandlungen. Die heutige hat es zuerst mit der Debatte und der Abstim- mung über den zurückgestellten Paragraphen 18 der Ver- fassung und die dazugehörigen Artikel zu tun, die eine Zer- schlagung Preußens ermöglichen, wenn eine geringe Mehr- heit eines Landesteils und die einfache Mehrheit des Reichs-- tags es wollen, und die demselben Preußen, das vier Siebentel der deutschen Bevölkerung umfaßt, nur zwei Fünftel der deutschen Stimmen im Reichsrat zubilligen. Dem Reiche kann man nur über Preußene Leiche an den Kragen. Das wußten die Feinde; nicht von „Allemands“, sondern nur von „Prussiens“ ist bei den Franzosen stets die Rede. Und nur die Entfernung der Hohenzollern hat Wilson verlangt. Ee ist erschütternd, daß der Preußenmehrheit der Nationalversamm- lung beute der sächsische Justizminister a. D. Dr. Heinze und der sächsische Geschichtslehrer Dr. Philipp erklären müssen, was Deutschland an Preußen hat. Die Hand Fehrenbachs, die zitternde Hand des Albgedrückten, tastet immer wieder nach der Glocke. Oiese Debatte darf nicht zu sehr ausgedehnt werden, so verlangt es das böse Gewissen der regierenden Mehrheit. Ein Schlußantrag wird eingebracht, man stimmt ab, nur eine Minderheit scheint sich dafür zu erheben, aber schon erklärt der Präsident: „Das Bureau des Hauses ist darüber einig, daß die Mehrheit steht.“ Wer da steht, der sehe zu, daß er nicht falle. Daß Fehrenbach das Bureau, nämlich die Schriftführer links und rechts von ihm, überhaupt befragt hätte, haben wir nicht gesehen. ANicht weniger als 235