Geschaffenen, macht uns zu den entschiedensten Vertei- digern der neugeschaffenen republikanischen Staatsord-- nung.“ Die „Enthüllungen“, die Bauer heute beiträgt und die an- scheinend in der nächsten Zeit nicht abreißen sollen, bringen keinerlei Mitteilung zu dem Thema, das Erzberger ange- schlagen hat: von der schuldhaften Versäumnis der kaiserlichen Regierung. Sie enthalten lediglich Gutachten Hinden- burgs und Ludendorffs über militärische und wirtschaftliche Notwendigkeiten in Belgien. Oergleichen Gutachten sind während des Krieges in Mengen auf unserer und feindlicher Seite verfaßt worden. Eines der bekanntesten stammt ja von Erzberger selbst, jenes Gutachten, in welchem er sogar die Besitznahme der englischen Kanalinseln für dringend not- wendig erklärt. Im übrigen beteiligt sich Bauer so lebhaft wie nur möglich an Erzbergers Kampf — auch in Erzbergers Tonart. Die Szene wird zum Tribunal. Und die Herren Geschworenen, die Sozialdemokraten, verlieren vollkommen die Richterwürde und brüllen immer wieder die Rechte nieder. . Oer Staatsgerichtshof kommt. Wie er beschaffen sein wird, hat uns der sozialdemokratische Antrag enthüllt: es wird ein im wesentlichen parlamentarischer Gerichtshof, mit allen Nachteilen einer Versammlung, die aus Berufsepolitikern zusammengesetzt ist. Die Deutsche Volkspartei hat statt dessen den Antrag gestellt, es solle ein unparteiischer Gelehrten- gerichtshof einberufen werden. Oarüber spöttelt Minister David. Er wagt es, über „sogenannte Historiker“ und ihre mnaive Oberflächlichkeit“ zu sprechen und sie für den Staats- gerichtshof abzulehnen, weil sonst Gefahr „tendenziöser Ber- zerrung“ vorliege. Es soll eben nicht ein Kampf um die Wahrheit sein, sondern ein Machtkampf, eine Niederknüttelung der Wahrheit. Auch dieser Kampf muß durchgefochten werden, 255